
Stadt Karlsruhe verbietet ab Freitag Straßenprostitution - erstmal testweise
Karlsruhe (pm/svs) – Leicht bekleidete Damen, die am Straßenrand der Karlsruher Ottostraße stehen, sind erstmal Geschichte: Denn Karlsruhe verbietet Straßenprostitution und zwar ab Freitag im gesamten Stadtgebiet, erstmal für ein halbes Jahr. Die Stadt Karlsruhe setzt damit ein klares Zeichen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Hintergrund: Ermittlungen gegen Menschenhandel
Die Entscheidung wurde auf Grundlage von Erkenntnissen des Polizeipräsidiums Karlsruhe getroffen. Diese ergaben konkrete Hinweise auf kriminelle Strukturen, die Prostituierte im Stadtgebiet ausnutzen.
Bereits im Januar 2025 führten die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Karlsruhe in Zusammenarbeit mit ungarischen Behörden umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution durch. Dabei wurden in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar sieben Haftbefehle gegen Beschuldigte aus dem Raum Karlsruhe und Rastatt vollstreckt.
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup begründet das Verbot mit den aktuellen Ermittlungsresultaten:
„Die vorliegenden Erkenntnisse, auch im Nachgang zu der öffentlichkeitswirksamen Polizeimaßnahme, zeigen konkrete Belege für kriminelle Organisationsstrukturen zum Nachteil von Prostituierten im Karlsruher Stadtgebiet. Das Verbot ist damit gerechtfertigt.“
Unterstützungsangebote für Betroffene
Das Verbot wurde vorab mit Fachberatungsstellen abgestimmt. Betroffenen Frauen und Männern wird somit gezielte Beratung, Schutz und Unterstützung angeboten.
Polizei und Ordnungsdienst kontrollieren Einhaltung
Die Einhaltung des Verbots wird durch Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) überwacht. Verstöße gegen die Allgemeinverfügung können mit entsprechenden Sanktionen geahndet werden.
Die Stadt Karlsruhe setzt mit dieser Maßnahme ein klares Zeichen gegen Menschenhandel und kriminelle Strukturen im Prostitutionsmilieu.