— © Symbolbild: nokturnal - stock.adobe.com
Symbolbild: nokturnal - stock.adobe.com

Über Ostern stehen viele Züge still:

Sperrungen und Ausfälle auf den Bahnstrecken Mannheim-Stuttgart und Karlsruhe-Basel

Region (pm/dpa/dk) – Zu Ostern könnte sich in Baden-Württemberg die Fahrt mit dem Zug schwierig gestalten. Zum Einen werden Teile der Rheintalbahnstrecke Karlsruhe-Basel saniert, zum Anderen ist auch die Strecke zwischen Mannheim und Stuttgart ab Ostern gesperrt. Es gibt Alternativen – die können aber teilweise deutlich länger dauern.

Strecke Mannheim-Stuttgart gesperrt

Zwischen  Mannheim und Stuttgart müssen sich Reisende ab Gründonnerstag auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Aufgrund von Sanierungsarbeiten auf der Strecke wird es zu längeren Fahrzeiten bis zu rund 40 Minuten kommen, wie die Bahn mitteilte. Die Strecke wird demnach vom 17. April bis zum 6. Juni gesperrt –  damit wäre sie planmäßig zu den baden-württembergischen Pfingstferien wieder befahrbar.

Arbeiten im Enzkreis als Ursache

Hintergrund der Arbeiten ist, dass es im knapp sieben Kilometer langen Freudensteintunnel bei Knittlingen (Enzkreis) Probleme mit der Geologie gibt. Der Tunnel führt demnach durch Anhydrit-haltiges Gestein, das sich aufgrund von Wassereintritt ausgedehnt hat. Dies habe vereinzelt zu Rissen in der Tunnelschale geführt, sagte ein Sprecher.Die Bahn bringe deswegen an der Tunneldecke auf einer Länge von 1.000 Metern Drahtnetze zur Sicherung an. Zudem sollen zwei neue Querwände in der Tunnelsohle sowie Pumpen das Eintreten des Wassers in das Gestein verhindern. Die Bahn lässt die Arbeiten rund um die Uhr ausführen und investiert nach eigenen Angaben rund 7,5 Millionen Euro.

Ausfälle auch auf der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel

Auch zwischen Karlsruhe und Basel müssen Kunden mit Verzögerungen rechnen. Wie von der Deutschen Bahn angekündigt werden von Karfreitag (18. April) an bis 27. April mehrere Abschnitte der viel genutzten Strecke saniert. Zugreisende müssen sich auf Ausfälle, Verspätungen und Ersatzbusse einstellen.

Fernzüge, die vom Norden kommen, enden in Baden-Baden oder in Einzelfällen auch in Karlsruhe. Wer von dort nach Freiburg oder in die Schweiz weiter möchte, muss in die dafür von der Bahn bereitgestellten Busse umsteigen. Ab Freiburg fahren wieder Fernverkehrszüge in Richtung Schweiz. ICE-Züge mit der Verbindung Hamburg-Dortmund-Köln-Karlsruhe-Basel fahren nur bis beziehungsweise ab Karlsruhe.

Auch Nahverkehr betroffen

Der Nahverkehr ist ebenfalls beeinträchtigt. Zwischen Karlsruhe, Rastatt und Baden-Baden etwa steht dann teils nur ein Gleis zur Verfügung. Am 22. April ab 22.00 Uhr bis 23. April (22.00 Uhr) ist der Abschnitt zwischen Rastatt und Baden-Baden voll gesperrt. Die Strecke über Ettlingen ist sogar für die gesamte Zeit der Sanierungsarbeiten nicht befahrbar. Zwischen Müllheim und Basel ist nur ein Gleis verfügbar – es kommt zu Änderungen im Fahrplan.

Vor allem abends und nachts kommt es zwischen 21.00 Uhr und 04.00 Uhr zu Einschränkungen, teilt die Bahn weiter mit. Fahrräder dürfen übrigens nicht in die Ersatzbusse mitgenommen werden. Pro Tag werden auf den Strecken mit Schienenersatzverkehr etwa 100 bis 130 Busse eingesetzt, um Reisende trotz der Baustellen und Sperrungen ans Ziel zu bringen, wie eine Bahnsprecherin sagte.

Was wird gemacht?

Unter anderem sollen ab Karfreitag Gleise und Weichen und auch der Untergrund für die Gleise erneuert werden auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Rastatt, im Bahnhof Rastatt sowie zwischen Denzlingen und Freiburg. Am Bahnknoten Offenburg sind zusätzliche Weichen geplant.

Deshalb halten schon ab dem 28. März in Offenburg keine Fernzüge mehr – Fahrgäste müssen hier mit Nahverkehr vorliebnehmen und können auf Busse umsteigen.

Bei dem milliardenschweren Ausbau der Rheintalbahn wird die Strecke Karlsruhe-Basel nach und nach von zwei auf vier Gleise ausgebaut. ICE-Züge sollen dadurch erheblich schneller fahren können. Die rund 200 Kilometer lange Strecke ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas.

Anzeige
expand_less