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Bahnen, KITAs, Krankenhäuser, Müllabfuhr,...

Hier wird am Dienstag in Karlsruhe gestreikt!

Karlsruhe (pl/dk) – Am Dienstag wird ein Streik Karlsruhe auf Trab halten. Dass in den städtischen KITAS gestreikt wird ist schon länger bekannt – aber jetzt ist klar es betrifft weitaus mehr… In den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Dienstes könnte es zu Einschränkungen kommen.

Kitas streiken als erstes

Was wir schon länger wissen: Die kommunalen Kitas in Karlsruhe, die von der Stadt betrieben werden, bleiben am Dienstag geschlossen. In diesen Einrichtungen arbeiten Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, die mit ihren Forderungen nach einer besseren Bezahlung und mehr Freizeit auf die Straße gehen wollen. „Es geht uns nicht darum, Bürgerinnen und Bürger zu ärgern, sondern zu zeigen, wie wichtig der öffentliche Dienst ist“, erklärt Thorsten Dossow, Geschäftsführer des Ver.di Bezirks Mittelbaden Nordschwarzwald im Interview mit der neuen Welle. Eltern, deren Kinder in einer städtischen Kita sind, müssen sich also um eine alternative Betreuung kümmern.

Auch Busse und Bahnen werden bestreikt

Auch auf den Tram- und Bus-Verkehr der VBK hat der Streik Auswirkungen. Ganztägig verkehren keine Busse und keine Tram-Bahnen der VBK im Karlsruher Stadtgebiet. Die Stadtbahnlinien der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) sind hingegen nicht vom Streik betroffen und verkehren regulär im Stadtgebiet sowie in der Region. Vom Streik betroffen sind also alle Bahnlinien ohne ein „S“ davor – mit Ausnahme der S2.

Aufgrund des ganztägigen Warnstreiks bleibt das KVV-Kundenzentrum in Ettlingen am Dienstag geschlossen. Das KVV-Kundenzentrum am Karlsruher Hauptbahnhof hat regulär geöffnet. Das Kundenzentrum an der Durlacher Allee schließt bereits um 16 Uhr, statt sonst 19 Uhr. Zum Streik aufgerufen sind alle Tarifbeschäftigten der VBK sowie alle Auszubildenden, Studierenden und Praktikanten und die Mitarbeiterer des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV).

Auch hier wird gestreikt:

Bestreikt wird der öffentliche Dienst – im Vorfeld war schon klar, dass es viele städtische Einrichtungen treffen kann. Da der Streik sehr kleinteilig ist hier nur die wichtigsten Bereiche:

  • Städtisches Klinikum Karlsruhe
  • ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, Standort Diakonissenkrankenhaus und St. Vincentius-Kliniken
  • Städtische Ämter (z.B. Tiefbauamt, Team Sauberes Karlsruhe, Ordnungsamt,…)
  • Städtische Gesellschaften (z.B. Karlsruhe Tourismus GmbH)
  • Agentur für Arbeit
  • Stadtwerke Karlsruhe
  • Stadtwerke Ettlingen

Insgesamt wird in über 60 Betrieben und Dienststellen gestreikt.

Auch private Busgewerbe betroffen

Hinzu kommt noch ein zweiter Streik – auch am Dienstag wird wieder beim privaten Busgewerbe zum Streik aufgerufen. Das betrifft die SWEG am Standort Karlsruhe. Als Begründung schreibt ver.di:

Auch die dritte Verhandlungsrunde für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg ist am 31. Januar ohne Ergebnis beendet worden. Die Arbeitgeber, der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO), die bisher lediglich bereit waren, für zwei Jahre die Inflation auszugleichen, haben heute ein erstes konkretes Angebot vorgelegt.

Mehr Gehalt, Urlaub und Altersteilzeit gefordert

Die Gewerkschaft Ver.di ruft ihre Mitglieder im Rahmen der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes zum Streik auf, nachdem die erste Verhandlungsrunde im Januar ohne Ergebnis beendet wurde. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst mindestens acht Prozent oder 350 Euro mehr Gehalt, zusätzliche Entlastungstage sowie Verbesserungen bei Nacht- und Wochenendarbeit. Ein weiteres Anliegen ist die Einführung einer Regelung für Altersteilzeit im öffentlichen Dienst. „Die Verbraucherpreise sind in den letzten Jahren massiv gestiegen und das wollen wir einfach nur ausgeglichen haben“, so Dossow weiter.

Mögliche Ausfälle und Notdienste

Ver.di gab erst kurzfristig bekannt, wer am Streik teilnimmt, um die Wirkung des Streiks nicht zu mindern. Wenn Arbeitgeber, also zum Beispiel die Stadtverwaltung, im Voraus wissen, welche Bereiche betroffen sind, könnten sie Personal aus Agenturen anwerben, um die Streiks zu umgehen. Durch die späte Bekanntgabe will Ver.di sicherstellen, dass der Protest die nötige Aufmerksamkeit bekommt und die Bedeutung des öffentlichen Dienstes deutlich wird. Allerdings wurden in kritischen Bereichen Notdienstregelungen getroffen, um die wichtigsten Dienstleistungen aufrechtzuerhalten.

Am Donnerstag trifft es Rastatt und Baden-Baden

Schon am Donnerstag trifft es mit dem Landkreis Rastatt und Baden-Baden weitere Orte in der Region. Auch hier hat ver.di im öffentlichen Dienst zum Warnstreik aufgefordert. Dies sind folgende Dienststellen und Betriebe (Auswahl): Stadt Baden-Baden, Stadt Gaggenau, Stadt Rastatt, Gemeinden im Landkreis (hier eine Auswahl: Iffezheim, Hügelsheim, Muggensturm, Rheinmünster) Stadtwerke Baden-Baden, Stadtwerke Rastatt, Landratsamt Rastatt)

Zweite Verhandlungsrunde am 17. Februar

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften findet am 17. Februar statt. Bis dahin wird es zu weiteren Streikmaßnahmen kommen. Ver.di hofft, dass die Arbeitgeber in den kommenden Verhandlungen ein besseres Angebot vorlegen werden, um eine Lösung zu finden.

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