
Runder Tisch „Hohe Warte“: Lösungen nach Tragödie in Hohenwart
Pforzheim (pm/dk) – Nach den tragischen Vorfällen in Hohenwart, bei denen drei Jugendliche ihr Leben verloren, hat Oberbürgermeister Peter Boch einen Runden Tisch einberufen, um gemeinsam mit verschiedenen Akteuren der Stadtgesellschaft und der Politik Lösungen zu finden. Der erste virtuelle Austausch fand am Dienstagvormittag statt und brachte Vertreter der Polizei, des Sozialdezernats, des Baudezernats, der Seelsorge sowie der Ortsvorsteher zusammen, um über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Prävention zu sprechen.
Konstruktive Diskussion und erste Vereinbarungen
OB Boch lobte die konstruktive Atmosphäre der Sitzung und betonte, dass es nun darum gehe, Maßnahmen zu finden, die ähnliche tragische Vorfälle verhindern oder zumindest erschweren können. „Wir können keinen absoluten Schutz gewährleisten, aber wir haben die Verpflichtung, alles zu tun, um Risiken zu minimieren“, erklärte er.
Ein erstes Ergebnis des Runden Tischs: Die beiden Aussichtstürme in Hohenwart und Büchenbronn bleiben vorerst abgesperrt. Der Turm in Hohenwart wird durch Bauzäune gesichert und die Eingangstür verschlossen, während der Turm in Büchenbronn aufgrund einer anstehenden Sanierung ohnehin unzugänglich ist. Langfristig sollen externe Fachfirmen Lösungen erarbeiten, um die Türme in Zukunft nur noch zu festen Öffnungszeiten zugänglich zu machen.
Ziel: Positives Erlebnis mit mehr Sicherheit verbinden
Das Ziel der Maßnahmen sei es, die positiven Aspekte der Türme, die als beliebte Ausflugsziele geschätzt werden, zu erhalten, gleichzeitig jedoch die Sicherheit zu erhöhen. Erste Ergebnisse könnten in einer öffentlichen Bürgerveranstaltung vorgestellt werden.
Mehr Prävention an Schulen
Neben den baulichen Maßnahmen wurde auch das Thema Prävention angesprochen. In der Sitzung wurde betont, wie wichtig es sei, das bestehende Netzwerk von Schulsozialarbeit und schulpsychologischen Beratungsstellen weiter auszubauen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen zu verbessern. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass nicht in „Aktionismus“ verfallen werden soll, sondern dass die Herausforderungen gut überlegt und Schritt für Schritt angegangen werden müssen.
Schock und Trauer in der Stadt
Am 28. November 2024 waren die drei Jugendlichen im Bereich des Aussichtsturms „Hohe Warte“ leblos aufgefunden worden. Sofort nach dem Vorfall hatte die Stadt den Turm provisorisch abgesperrt und Trauerbeflaggung angeordnet. In einer gemeinsamen Erklärung mit Landrat Bastian Rosenau drückte Oberbürgermeister Boch seine tiefe Bestürzung aus: „Nicht nur als Amtspersonen, sondern auch als Familienväter macht uns dieser Verlust tief betroffen und erfüllt uns mit unendlicher Traurigkeit.“