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Projekt „Zukunft in Fahrt“: So soll der Personalmangel im ÖPNV bekämpft werden

Karlsruhe (pm/dk) – Mit einem symbolischen Startschuss ist heute das neue Gemeinschaftsprojekt „Zukunft in Fahrt“ gestartet. Die Landesinitiative bwegt und die Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg haben das Projekt im Rahmen des Bündnisses für Fachkräftegewinnung im ÖPNV auf den Weg gebracht. Ziel ist es, dem akuten Fachkräftemangel bei Bus und Bahn entgegenzuwirken.

Spielerisch zum passenden Beruf

Highlight der Aktion ist das neue bwegt-Quiz It’s a match, das Besucherinnen und Besucher in mehreren BiZen im Land ausprobieren können. Das digitale Tool stellt Fragen zu Interessen und Stärken und zeigt anschließend passende Berufe im öffentlichen Verkehr auf – etwa Lokführerin, Busfahrer, Werkstattmitarbeiterin oder Kundenbetreuer. Über einen Link führt das Spiel direkt zur bwegt-Jobbörse. Das Quiz ist auf Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar.

„In Stellwerken, Werkstätten, Führerständen oder im Kundenservice – überall fehlen Mitarbeitende“, sagte Staatssekretärin Elke Zimmer (Verkehrsministerium Baden-Württemberg) beim Auftakt in Karlsruhe. „Das Bündnis arbeitet daran, die Jobs bei Bus und Bahn sichtbarer zu machen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.“

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, ergänzte: „Bus und Bahn bieten sichere Arbeitsplätze mit vielfältigen Perspektiven – auch für Menschen, die sich umorientieren wollen. Wer im öffentlichen Verkehr arbeitet, kann die Verkehrswende aktiv mitgestalten.“

Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung

Aktuell fehlen im Land rund 2.600 Busfahrerinnen und Busfahrer. Auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind fast 20 Prozent der Lokführerstellen unbesetzt. Der Bedarf wird weiter steigen: Für den geplanten Ausbau des SPNV werden zusätzlich über 600 Lokführerinnen und Lokführer gebraucht, im Busverkehr jährlich rund 800 neue Fahrerinnen und Fahrer.

Kerstin Leible, Teamleitung Recruiting bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), erklärte: „Der Fachkräftemangel gefährdet die Ziele der klimafreundlichen Verkehrswende. Wir haben unsere Recruiting-Maßnahmen deutlich intensiviert.“

ÖPNV als Chance – auch für Quereinsteiger

Besonders für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bietet der ÖPNV viele Chancen. Bereits jetzt stammen rund 40 Prozent des Fahrpersonals aus dem Ausland. Gleichzeitig liegt der Frauenanteil mit 17 Prozent im ÖPNV und nur neun Prozent in der Fahrzeugführung deutlich unter dem Durchschnitt.

Ein starkes Bündnis im Rücken

Das Bündnis für Fachkräftegewinnung im ÖPNV wurde am 28. März 2024 gegründet. 16 Organisationen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden arbeiten daran, die Sichtbarkeit der Berufe zu erhöhen, Mehrwerte für Beschäftigte zu schaffen und Rahmenbedingungen zu verbessern. Neben Zukunft in Fahrt gibt es weitere Projekte wie den „Tag des Busses“ und Maßnahmen zu Themen wie Sicherheit, Fachkräfte aus dem Ausland oder betriebliches Gesundheitsmanagement.

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