Erste Cannabis Social Clubs in Baden-Württemberg dürfen anbauen
Region (pm/dk) – Baden-Württemberg geht einen weiteren Schritt in Richtung kontrollierten und sicheren Umgang mit Cannabis. Nachdem die Gesetzeslage im Juli dieses Jahres eine neue Ära für die Cannabisregelung eingeläutet hat, dürfen nun die ersten Cannabis Social Clubs (CSC) im Land offiziell Cannabis für den Eigenbedarf anbauen. Der „Cannabis Club Südwest e.V.“ aus Achern und der „CSC Grüne Liebe Rhein-Neckar e.V.“ aus Mannheim haben nun die Genehmigung für den gemeinschaftlichen Anbau erhalten. Doch das ist nur der Anfang – weitere Anträge warten auf ihre Bearbeitung.
Weitere Anträge in Bearbeitung
Obwohl der grüne Startschuss nun erteilt wurde, wartet eine lange Schlange weiterer Antragsteller. In Freiburg liegen derzeit 66 weitere Anträge vor, die nun nacheinander bearbeitet werden. Laut der zuständigen Behörde wird jeder Antrag individuell geprüft, und es werden Vorgaben zur maximalen Anbaumenge und zur Verteilung des Anbaus an die Mitglieder gemacht.
Die neue Cannabis-Regelung im Detail
Seit dem 1. Juli 2024 ist es in Deutschland offiziell möglich, dass Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern Cannabis für den Eigenbedarf anbauen. Die Regelung ist Teil der schrittweisen Umsetzung der teilweisen Freigabe von Cannabis für Erwachsene. Zwar bleibt der kommerzielle Verkauf von Cannabis weiterhin illegal, aber die Clubs dürfen nun auf nicht gewinnorientierter Basis arbeiten. Die Mitglieder können sich untereinander mit Cannabis versorgen, müssen jedoch die behördlichen Auflagen einhalten und ihre Anbauflächen strikt überwachen lassen.
Wachsendes Interesse an Cannabis Social Clubs
Mit der neuen Gesetzeslage wächst das Interesse an den Cannabis Social Clubs, und viele Vereine haben bereits ihre Anträge gestellt. Für die Mitglieder der Vereine stellt die neue Regelung eine Möglichkeit dar, sich kontrolliert und sicher mit Cannabis zu versorgen – ohne auf den illegalen Markt angewiesen zu sein. Doch wie es aussieht, wird es noch einige Zeit dauern, bis die vielen Anträge bearbeitet sind und weitere Vereine ebenfalls grünes Licht erhalten.
Wichtiger Schritt in der Cannabisgesetzgebung
Die Genehmigung der ersten beiden Cannabis Social Clubs markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer liberaleren Drogenpolitik in Deutschland. Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha sieht den Schritt als Teil eines umfassenderen Plans zur Bekämpfung des Schwarzmarktes und zur Förderung des sicheren Konsums von Cannabis. Durch die Einführung von Anbauvereinigungen wird zudem ein besserer Zugang zu sicheren und geprüften Produkten für Erwachsene geschaffen.