
Wildtierkamera gibt entscheidenden Hinweis
Dramatische Suchaktion im Ortenaukreis: Zweijähriger Junge im Wald gefunden
Hornberg (er24/svs) – Es ist der Albtraum aller Eltern: Ein zweijähriger Junge aus dem Ortenaukreis verschwindet am Dienstagnachmittag beim Spielen auf dem Grundstück seiner Familie spurlos. Eine großangelegte Suchaktion mit Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und sogar Tauchern begann – nach sieben Stunden dann die erlösende Nachricht: Der Junge konnte unversehrt gefunden werden.
Wildtierkamera gibt entscheidenden Hinweis
Ausgerechnet eine erst kurz zuvor aufgestellte Wildtierkamera im Schwarzwald hat Polizei und Retter auf die Spur eines vermissten zweijährigen Jungen geführt. Die Ordnungshüter sprachen von einem «entscheidenden Hinweis» durch einen Jäger, der den Jungen auf der Wildkamera entdeckt hatte. Danach wurde die Suche neu ausgerichtet.
Der Apparat für Tierfotos sei erst wenige Stunden zuvor im Wald installiert worden, sagte der Hornberger Rathauschef Marc Winzer der Deutschen Presse-Agentur. «Man hat die Kamera einfach mal angeschaut, es war dann zufällig der Junge darauf», fügte der parteilose Lokalpolitiker hinzu. «Das war quasi das Glück der Fleißigen.»
Suche mit Hubschrauber, Suchhunden und Anwohnern
Gegen 16:30 Uhr spielte der Junge noch auf dem Familienanwesen in Hornberg-Niederwasser. Doch plötzlich war er verschwunden. Eine Stunde später meldeten ihn die Eltern als vermisst. Sofort begann ein umfangreicher Sucheinsatz.
Die Polizei vermutete, dass der Zweijährige in einen angrenzenden Wald gelaufen sein könnte. Ein Hubschrauber wurde eingesetzt, um das weitläufige Gebiet mit einer Wärmebildkamera zu durchkämmen. Auch Mantrailerhunde waren im Einsatz, um die Fährte des Kindes aufzunehmen. Die Feuerwehr durchkämmte gemeinsam mit zahlreichen freiwilligen Anwohnern die Umgebung, während Taucher bereitstanden, um naheliegende Gewässer zu untersuchen – eine Vorsichtsmaßnahme, da sich die höchsten Wasserfälle Deutschlands in der Region befinden.
Dramatischer Wettlauf gegen die Zeit
Besonders besorgniserregend: Die Temperaturen sollten in der Nacht deutlich unter den Gefrierpunkt fallen. Jedes weitere Suchminute zählte. Die Polizei veröffentlichte eine detaillierte Beschreibung der Kleidung des Jungen, um mögliche Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten. Er trug eine dunkle Matschhose, blaue Gummistiefel, eine Jacke mit Dinosaurier-Motiven und eine blaue Mütze.
Erleichterung um Mitternacht: Wärmebildkamera entdeckt Jungen
Gegen Mitternacht dann die erlösende Nachricht: Die Wärmebildkamera eines Polizeihubschraubers entdeckte den Jungen in einem Waldstück. Kurz darauf konnten ihn die Einsatzkräfte sicher in Obhut nehmen – er war unverletzt und wohlauf.
Nach sieben Stunden voller Ungewissheit und intensiver Suche endete die Rettungsaktion mit einem Happy End. Die Polizei hat nun Ermittlungen aufgenommen, um zu klären, wie der Junge unbemerkt vom Grundstück weglaufen konnte.
Dank an Helfer und Einsatzkräfte
Die Behörden dankten den zahlreichen Helfern, die sich spontan an der Suche beteiligten. Das große Engagement der Bevölkerung habe dazu beigetragen, dass der Zweijährige unversehrt gerettet werden konnte.
Ein Vorfall, der zeigt, wie wichtig schnelles Handeln und moderne Technik bei Vermisstensuchen sind – und der glücklicherweise ein gutes Ende nahm.