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Baden-Baden hatte 2024 mehr Gäste – aber kürzere Aufenthalte

Baden-Baden (pm/dk) – Der Tourismus in Baden-Baden hat sich im Jahr 2024 stabil gezeigt – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Mit insgesamt 938.336 Übernachtungen liegt das Ergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau (953.920 Übernachtungen), was einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht. Gleichzeitig konnte jedoch ein Gästezuwachs von 3,1 Prozent auf 403.800 Besucherinnen und Besucher verzeichnet werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank von 2,4 auf 2,3 Tage.

Mehr deutsche Gäste – Rückgang bei internationalen Übernachtungen

„Angesichts der weiterhin fehlenden Bettenkapazitäten im gehobenen Segment sowie der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele, die Gäste in andere Städte zogen, sind wir mit der Entwicklung des Tourismus im vergangenen Jahr zufrieden. Die Zahlen übertreffen unsere Erwartungen“, erklärt Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH (BBT).

Ein entscheidender Faktor für die stabilen Zahlen war der Anstieg an Gästen aus Deutschland. Die Übernachtungen von inländischen Gästen stiegen um 3 Prozent auf 666.197, während sich die Gesamtzahl deutscher Gäste um 6,9 Prozent auf 260.060 erhöhte. Damit kamen 71 Prozent der Besucher aus dem Inland (Vorjahr: 67 Prozent).

Baden-Baden und das Rebland bieten eine attraktive Mischung aus Naturerlebnis, Entspannung, Wellness und urbanem Flair mit einem hochkarätigen Kunst- und Kulturangebot. Diese Kombination zieht Gäste aus ganz Deutschland an,

betont Waggershauser. Veranstaltungen wie der Christkindelsmarkt, das Oldtimer-Meeting oder Konzerte im Kurhaus sorgen das ganze Jahr über für touristische Anreize. Zudem sind Kongresse ein wichtiger Frequenzbringer.

Im Gegensatz dazu verzeichnete Baden-Baden einen Rückgang bei internationalen Gästen. 143.740 ausländische Gäste verbrachten insgesamt 272.139 Nächte in der Stadt, was einem Minus von 3,2 Prozent bei den Gästezahlen und einem Rückgang von 11,4 Prozent bei den Übernachtungen entspricht. Besonders stark war der Rückgang bei Reisenden aus sportbegeisterten Ländern wie den Niederlanden, Italien oder England, da viele ihren Urlaub mit der Fußball-EM oder den Olympischen Spielen in Paris verbanden. Während die Übernachtungen internationaler Gäste bundesweit um 5 Prozent anstiegen, musste Baden-Baden hier Verluste hinnehmen.

Frankreich, Schweiz und USA bleiben wichtigste Auslandsmärkte

Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt Baden-Baden mit einem Auslandsanteil von 29 Prozent weiterhin stark international ausgerichtet. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind unverändert Frankreich (32.310 Übernachtungen), Schweiz (24.675 Übernachtungen) und die USA (19.795 Übernachtungen).

Eine Herausforderung für den Tourismus stellt die langwierige Bearbeitung von Visa-Anträgen für Reisende aus Indien und den Arabischen Golfstaaten dar. Viele Reiseveranstalter nehmen Deutschland daher nicht mehr ins Programm auf, sondern weichen auf Länder mit einfacheren Einreisebestimmungen aus. Das zeigt sich deutlich in den Zahlen: Die Übernachtungen aus den Arabischen Golfstaaten sanken um 42 Prozent.

Gleichzeitig gab es Zuwächse aus Spanien (16.047 Übernachtungen, +2,5 Prozent), Indien (+8,8 Prozent auf 3.882 Übernachtungen) und China (+11,1 Prozent auf 2.820 Übernachtungen). „In diesen drei Ländern haben wir zuletzt verstärkt in Werbemaßnahmen investiert“, betont Waggershauser.

Stärkster Monat: August – Stabilität in der Weihnachtszeit

Der stärkste Monat für den Tourismus in Baden-Baden war der August mit 98.213 Übernachtungen, gefolgt vom Juli (92.135) und Oktober (87.356). Während der Juli im Vorjahr noch der reisestärkste Monat war, kamen 2024 5 Prozent weniger Gäste in diesem Zeitraum. In der Advents- und Weihnachtszeit bleibt Baden-Baden ein beliebtes Reiseziel: Im Dezember wurden 84.098 Übernachtungen registriert.

„Im ersten Halbjahr lagen wir über dem Vorjahresniveau, insbesondere der März war mit 8,6 Prozent mehr Übernachtungen ein sehr starker Monat. In der zweiten Jahreshälfte wirkten sich dann jedoch die Sonderfaktoren aus, und die Statistik drehte ins Minus“, so Waggershauser.

Ausblick 2025: Positive Perspektiven – aber Bettenkapazität entscheidend

Für 2025 sieht Waggershauser gute Chancen für eine weitere positive Entwicklung. „Unser Angebot ist hochattraktiv, und die digitalen Kanäle zeigen, dass Baden-Baden sowohl national als auch international stark nachgefragt wird.“ Bundesweite Trends zeigen, dass Wellnessreisen, Kurzurlaube und Städtetrips weiterhin im Aufwind sind. Gleichzeitig hält jedoch die Tendenz zu kürzeren Aufenthalten, kurzfristigen Buchungen und Stornierungen an.

Ein entscheidender Faktor für das Wachstum des Tourismus in Baden-Baden bleibt die Bettenkapazität. Derzeit fehlen über 500 Zimmer im gehobenen Vier- und Fünf-Sterne-Bereich, da einige Hotels geschlossen sind. „Hier zählt nun jeder Monat“, betont die Tourismus-Chefin. Besonders für Kongresse ist eine ausreichende Anzahl an hochwertigen Unterkünften essenziell.

Auch die allgemeine Erreichbarkeit bleibt ein wichtiger Punkt: „Eine gut funktionierende Infrastruktur mit Anbindung an Auto, Bahn und Flugzeug ist für uns elementar“, so Waggershauser. Der Fokus für die kommenden Monate liegt daher auf der Stärkung der internationalen Netzwerke, gezieltem Marketing in Kernmärkten und einer Erhöhung der Übernachtungskapazitäten.

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