Karlsruhe/Philippsburg (dpa/lk) – Dem Bau einer zweiten Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth steht nichts mehr im Weg. Die Stadt Philippsburg hat ihre Klage zurückgezogen.
Fast vier Jahre nach dem Planfeststellungsbeschluss für den Bau der zweiten Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth ist dieser nun endlich rechtskräftig. Die Stadt Philippsburg hat ihre Klage dagegen zurückgezogen. Vorausgegangen war ein Vergleich um naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen. Das Land wollte dafür die Fläche eines alten NATO-Tanklagers im Stadtteil Huttenheim ausweisen, ohne vorher die Altlasten zu entfernen. Die Stadt widersprach dagegen, hat sich jetzt jedoch mit dem Land Baden-Württemberg geeinigt und daraufhin die Klage zurückgenommen. „Damit sind alle Rechtsstreitigkeiten ausgeräumt und es herrscht nun endlich Rechtssicherheit, so dass wir so weiterplanen können wie vorgesehen“, sagte eine Behördensprecherin.
Vor einem Jahr hatten bereits die Stadt Karlsruhe und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die ebenfalls gegen das Land Baden-Württemberg geklagt hatten, einen Rechtsstreit beendet. Sie stimmten vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg einem Vergleich zu. Dabei waren unter anderem ein Geh- und Radweg sowie verbesserter Naturschutz vereinbart worden. Somit ist der Planfeststellungsbeschluss auf baden-württembergischer Seite seit dem 15. Juni rechtskräftig. Auf rheinland-pfälzischer Seite war es bereits vergangenen September soweit.
Die neue Brücke zwischen Wörth und Karlsruhe soll etwa 1,4 Kilometer entfernt von der alten, völlig überlasteten Rhein-Querung errichtet werden. Die alte Brücke ist für etwa 32.000 Autos pro Tag ausgelegt. Inzwischen fahren täglich aber mehr als 80.000 Autos über die Brücke. Eine zweite Rheinbrücke soll den Verkehr entlasten und über eine Querspange einen direkten Anschluss an die B36 bei Karlsruhe-Neureut bieten. Jetzt muss unter anderem noch ein sogenanntes Planergänzungsverfahren folgen – unter anderem, um die Standorte für die Brückenpfeiler festzulegen. Allerdings wird der Neubau noch Jahre dauern. Mit den Arbeiten wird frühestens 2027 begonnen, zwei bis vier Jahre später soll die Brücke stehen. Die Federführung für Bau und Planung liegt nach Worten der Sprecherin inzwischen beim Land Rheinland-Pfalz.