Karlsruhe (pm/cmk) Kurz vor Weihnachten gibt es noch einmal zuckersüße Nachrichten aus dem Karlsruher Zoo. Dort freuen sich die Pfleger am Donnerstag über Nachwuchs bei den Rotscheitelmangaben. Besonders ist daran, dass diese Affenart nur selten in Zoos gehalten wird und die Zucht ebenso selten gelingt.
Die Rotscheitelmangaben im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe haben Nachwuchs bekommen. Genau vor einem Jahr, also auch am 19. Dezember, ist ebenfalls ein Jungtier auf die Welt gekommen, dem die Tierpfleger damals den Namen Ginger gegeben hatten. Nun hat Ginger ein weiteres Geschwisterchen bekommen. „Noch können wir nicht sagen, ob es ein Männchen oder Weibchen ist, Mutter Kano hält das Kleine im Moment noch ganz fest an sich gedrückt“, berichtet Revierleiter Michael Heneka. Für Kano und Vater Alf ist es bereits das fünfte Kind. Der Zoo Karlsruhe ist damit äußerst erfolgreich in der Zucht dieser selten in Zoos gehaltenen Affenart.
Das Jungtier wurde in den frühen Morgenstunden geboren. „Es war eine wunderschöne Überraschung zum Arbeitsbeginn“, erzählt Heneka, der bei Dienstantritt den Nachwuchs sofort entdeckte. Kano kümmert sich – wie auch bei den bisherigen Jungtieren – gut um ihr Kleines und säugt es regelmäßig. In Karlsruhe gelingt die Zucht dieser bedrohten und in nur wenigen Zoos gehaltenen Art besonders gut. Aktuell leben in den europäischen Zoos weniger als 100 Tiere, auch klappt es nicht überall mit der Zucht.
Rotscheitelmangaben gelten als gefährdet in ihrem Bestand. Sie gehören zu den Pavianartigen und sind in den tropischen Regenwäldern der westafrikanischen Küste von Nigeria bis Gabun beheimatet. Dort schwindet ihr Lebensraum immer mehr. Die Tiere dringen in Pflanzungen der ansässigen Bauern ein, werden daher als Ernteschädling verfolgt. Ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) existiert seit 1994, es wird vom Zoo in Barcelona koordiniert.