Stuttgart (dpa) – Wer zum Wochenende von Stuttgart aus in den Urlaub fliegen will, hat schlechte Karten: Wegen eines Warnstreiks fallen heute alle regulären Flüge aus. Betroffen sind Zehntausende Passagiere. Betroffene Passagiere werden gebeten, sich direkt an ihre Airline zu wenden und gar nicht erst zum Flughafen zu kommen. Anders als anfangs von der Gewerkschaft Verdi angekündigt werden am Freitag auch keine Flüge in Richtung des Katastrophengebiets in der Türkei vom Stuttgarter Flughafen aus starten.
Für Urlauber und Geschäftsreisende geht am Stuttgarter Flughafen gar nichts. Wegen des Streikaufrufs der Gewerkschaft Verdi stellt der Airport den regulären Flugbetrieb komplett ein. Betroffen seien 162 Flüge und rund 20 000 Passagiere, teilte der Flughafen am Mittwoch mit. Nur Notflüge sollen abheben können. Bereits am Mittwoch war es in Stuttgart zu Warteschlangen gekommen, nachdem eine Panne bei Bauarbeiten der Bahn ein Flugchaos bei der Lufthansa ausgelöst hatte.
Anders als von der Gewerkschaft Verdi angekündigt werden am Freitag keine Flüge in Richtung des Katastrophengebiets in der Türkei vom Stuttgarter Flughafen aus starten. «Es wird keine Passagierflüge und auch keine Frachtflüge geben», sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Die Gewerkschaft hatte zuvor angekündigt, im Rahmen einer Notdienstvereinbarung zehn Flüge mit Hilfsgütern und Angehörigen in die Türkei zu ermöglichen. Die Flugsicherung solle mit Notschaltern besetzt sein.
Der Flughafensprecherin zufolge sind nur militärische Flüge, Sicherheitslandungen oder medizinische Flüge – etwa dringende Organspenden – möglich. Wegen des Verdi-Warnstreiks fallen am Freitag allein 162 Flüge in Stuttgart aus. Rund 20 000 Menschen sind davon betroffen. Auch die Flughäfen Frankfurt, München und Hamburg hatten angekündigt, den regulären Passagierbetrieb am Freitag auszusetzen. Der Flughafenverband ADV erwartet wegen des Verdi-Warnstreiks an sieben deutschen Airports insgesamt gut 2340 Flugausfälle.
Nach Angaben des Flughafens werden nur Sicherheitslandungen, medizinische Flüge, humanitäre Hilfsflüge und militärische Verkehre möglich sein. Betroffene Passagiere seien gebeten, sich direkt an ihre Airline zu wenden und gar nicht erst zum Flughafen zu kommen. Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden.
Die Gewerkschaft Verdi hatte für Freitag an sieben deutschen Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Mit den Arbeitsniederlegungen in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen will Verdi den Druck im Tarifstreit im öffentlichen Dienst erhöhen. Auch die Flughäfen Frankfurt, München und Hamburg hatten angekündigt, den regulären Passagierbetrieb am Freitag auszusetzen. Neben dem öffentlichen Dienst gibt es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine bundesweite Tarifrunde für die Luftsicherheit.
In den Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.