Region (pm/dk) - Gute Nachrichten vom Statistischen Landesamt Baden Württemberg: Die Zahl der bei Unfällen verunglückten Kindern hat deutlich abgenommen. Was heißt das jetzt aber und wo passieren aber immer noch viel zu viele Unfälle dieser Art? Alle Infos hier!
Die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen in Baden-Württemberg verunglückten Kinder im Alter von unter 15 Jahren hat in den letzten Jahren merklich abgenommen (Abbildung 1). Bei der langfristigen Betrachtung der Entwicklung der Verunglücktenzahlen lässt sich ein deutlicher Abwärtstrend bei Kindern feststellen. Natürlich ist trotzdem jedes im Straßenverkehr getötete Kind eines zu viel.
Die regionale Betrachtung zeigt, dass die Zahl der verunglückten Kinder im Jahr 2022 in 31 von 44 Kreisen angestiegen ist (Abbildung 2). Mit insgesamt 149 verunglückten Kindern kamen im Ortenaukreis 2022 die meisten Kinder bei einem Straßenverkehrsunfall zu Schaden. Die geringste Anzahl an verunglückten Kindern verzeichnete der Stadtkreis Baden-Baden mit lediglich sieben Verunglückten. Darauf folgten der Hohenlohekreis mit 24 sowie der Stadtkreis Ulm und der Landkreis Calw mit jeweils 29 verunglückten Kindern.
Den höchsten Anstieg allerdings verzeichnete der Schwarzwald-Baar-Kreis mit einem Zuwachs an verunglückten Kinder von knapp 85 %. Eine hierzu gegenläufige Entwicklung war im Landkreis Ludwigsburg zu beobachten, hier verunglückten insgesamt 116 Kinder, also 29 weniger als im Vorjahr (–20 %). Die stärkste rückläufige Entwicklung hingegen verzeichnete der Stadtkreis Pforzheim mit einem Rückgang von ungefähr 38 %. Hier kamen im Jahr 2022 insgesamt 34 Kinder bei einem Straßenverkehrsunfall zu Schaden.
Von den im Jahr 2022 insgesamt 2 765 Verletzten bzw. Getöteten im Alter von unter 15 Jahren sind 937 in einem Auto verunglückt, dabei waren sie hauptsächlich als Mitfahrerinnen und Mitfahrer in den beteiligten Pkws unterwegs. In Summe kamen rund 34 % aller verunglückten Kinder als Pkw-Insassen zu Schaden. Auf einem Fahrrad waren es im vergangenen Jahr insgesamt 899 Kinder. Somit war in etwa jedes dritte Kind auf einem Fahrrad unterwegs als es Opfer eines Verkehrsunfalls mit Personenschaden wurde. Die Zahl der zu Fuß verunglückten Kinder lag bei insgesamt 694 Personen, was einem Anteil von rund 25 % an allen verletzten und getöteten Kindern entspricht.
Bei 33 891 Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2022 war an 1 749 Unfällen mindestens ein Kind beteiligt. Die Polizei registrierte hierbei 854 Fehlverhalten von 1 033 Radfahrinnen und Radfahrer (einschließlich Pedelec) im Alter von unter 15 Jahren, die an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt waren. Am häufigsten machten Radfahrerinnen und Radfahrer im Kindesalter Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr.
Zweithäufigstes Fehlverhalten waren Fehler bei der Straßenbenutzung oder der Geschwindigkeit. Der häufigste Fehler lag hier beim Überschreiten der Fahrbahn, insbesondere das Überschreiten der Fahrbahn ohne auf den Verkehr zu achten. Darauf folgte als zweithäufigstes Fehlverhalten das Überschreiten der Fahrbahn durch plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen.
Bei Betrachtung der Unfallgegner von den an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Kindern zeigt sich, dass die meisten Unfallgegner Autofahrer waren. Das häufigste Fehlverhalten der Autofahrer war hierbei ein »falsches Verhalten gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern«. Darauf folgten Fehler beim »Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren« sowie Fehler im Bezug zur Vorfahrt und des Vorranges.