Pforzheim/Enzkreis (pm/tk) – Die LIGA sieht den sozialen Zusammenhalt in Pforzheim und dem Enzkreis gefährdet. Der Zusammenschluss mehrerer Wohlfahrtsverbände bemängelt zum Beispiel, dass es nun keinen Rettungsschirm in der Energiekrise für die Sozialwirtschaft gebe.
Der Vorstand der LIGA Pforzheim/Enzkreis befasste sich mit den verschiedenen sozialpolitischen Themen, die den Menschen schwer auf der „Leber liegen“. So seien die vereinbarten Tarifsteigerungen zwar im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Gemeinden angekommen, die freien Träger würden jedoch von den Dezernenten aus Kreis uns Stadt im „Regen stehen gelassen“, wie Vorstandsmitglied Harald Stickel vom Paritätischen Wohlfahrtsverband sagte. Und LIGA-Vize Ute Hötzer fügte an, dass immer mehr Mittelständler in die Zahlungsunfähigkeit wegen hoher Mieten und der steigenden Nebenkosten getrieben würden.
Sabine Jost von der Diakonie und Manuela Bitzer von der AWO bemängelten die sture Haltung der Stadt Pforzheim bei den Verhandlungen über die neuen Zuschussrichtlinien für die Pforzheimer Kindertagesstätten. Überhaupt nicht nachvollziehbar seien aber die Diskussionen über größere Gruppengrößen und die Absenkung von Personalstandards. Offensichtlich sei den Verantwortlichen nicht nur in Stadt und Kreis nicht klar, welche Bedeutung die vorschulische Entwicklung für den weiteren Lebensweg der Kinder hätte. Die LIGA verwies schließlich auf das desaströse Ergebnis verschiedener Studien, wonach die Grundschüler extreme Defizite im Lesen, Schreiben und Rechnen aufwiesen.
Der Vorsitzende der LIGA Pforzheim/Enzkreis, Frank Johannes Lemke, betont, zudem stünden viele soziale Einrichtungen in der Region mit dem Rücken zur Wand ob der hohen Energiepreise. Während es mittlerweile für manche Sparten Rettungsschirme gäbe, hinge die Sozialwirtschaft am Tropf, und das lebenswichtige Elixier neige sich dem Ende zu, so Lemke.