Karlsruhe (lk/bo) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker prominente Persönlichkeiten aus der Regio. Diesmal war der Cartoonist Ralph Ruthe zu Gast. Neben seiner Leidenschaft als Cartoonist ist er auch Autor, Musiker und Filmemacher. Mit acht Jahren hat er bereits seine ersten Witzbilder veröffentlicht und mit 14 hielt er das erste Mal für seine Zeichnungen einen Scheck in der Hand. Mittlerweile tourt er durch ganz Deutschland und bringt seine Witzbilder mit viel Humor und Tiefgang auf die Bühne. Was euch bei seinen Shows erwartet, wie er zum Zeichnen kam und wann sein Spielfilm fertig wird, erfahren Sie bei uns.
Ralph Ruthe ist der wohl erfolgreichste Cartoonist Deutschlands. Mit seinen Zeichnungen und Animationen begeistert er auf seiner Webseite und in den Sozialen Medien Millionen Zuschauer. Aktuell tourt er mit seiner Show durch Deutschland. Ruthe selbst bezeichnet sich eher als Witzbildmaler, der sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Es sei nie in seinem Sinne gewesen gesellschaftskritisch zu sein und mit seinen Arbeiten viel Geld zu verdienen. „Ich mache das, um die Leute zum Lachen zu bringen,“ so Ruthe, „ich möchte die Menschen erreichen“. Dennoch setzt er sich in seinen Zeichnungen mit aktuellen Themen wie der Klimakrise oder der Pandemie auseinander. „Alles was stattfindet ist ein Thema für eine Poente. Denn Humor entsteht durch Konflikt und Konflikte haben wir reichlich.“
Ideen für seine Geschichten und den Wunsch viele Menschen damit zu erreichen, hatte Ruthe übrigen schon als Kind. Schnell kam dann die Leidenschaft für Comics. „Das sind ja Filme auf Papier. Du kannst alles erzählen, denn du brauchst nur ein Blatt und einen Stift dafür.“ Bereits mit 8 Jahren hat er nach Möglichkeiten gesucht, seine Ideen zu veröffentlichen. Proaktiv habe er dann seine Arbeiten an Comic- und Zeitschriftenverlage geschickt. Mit 14 bekam er dann seinen ersten Scheck. Zunächst sei es außerdem ein großer Traum gewesen eine Seite im Stern zu bekommen, doch jetzt sei er froh die Möglichkeit zu haben selbstständig und unabhängig zu arbeiten und sich selbst kreativ zu entfalten. So entwickelte sich dann auch der Wunsch eine Bühnenshow zu machen.
Es stellt sich jedoch die Frage: Was macht ein Cartoonist oder Witzbildzeichner auf einer Bühne? Ruthe vergleicht sein Bühnenprogramm mit einer Latenight-Show: „Ich bin da und führe durch den Abend. Es gibt Einspielfilme und Grafiken und dazwischen Songs.“ Das alles zusammen ergebe dann „eine bunte Tüte, mit der man 2 Stunden Spaß gehabt hat“.
Die Ruthe-Show wird es übrigens nicht im Fernsehen zu sehen geben. „Ich möchte das gar nicht“, so Ruthe. Mit der Show habe er einen Weg gefunden, um die Begeisterung der Menschen, was sich sonst nur über Likes auszeichnet, live zu erleben. “Ich möchte die Leute lachen hören und dafür muss ich dabei sein.“ Außerdem stecke in dem Programm sehr viel Arbeit. Alle Animationen und Zeichnungen entstehen in Zusammenarbeit mit einem einzigen Animator und nehme daher sehr viel Zeit in Anspruch. Es wäre daher schade, wenn seine Arbeiten „einfach so weggesendet werden“.
Schon seit langem plant Ruthe jedoch einen Kinofilm. Aufgrund der Nachspieltermine und seiner Tour musste der Start des Projektes jedoch immer wieder verschoben werden. Doch jetzt steht das Skript und der nächste Schritt ist die Produktion. Laut Ruthe erwartet die Zuschauer ein Film voller Überraschungen, Spannung, vieler Emotionen aber vor allem viel Humor. In zwei Jahren soll der „Ruthe-Kinofilm“ dann in den Kinos laufen.
Ein bisschen müssen sich die Ruthe-Fans also noch gedulden. Bis dahin gibt es weiterhin wie gewohnt viele Zeichnungen und Animationen auf der Ruthe Webseite und in den Sozialen Medien, wie YouTube, Facebook oder Instagram.