Am frühen Sonntagmorgen ist es wieder soweit: Die Uhren werden von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Damit gilt in Deutschland und in den meisten Ländern Europas wieder die Normalzeit, auch Winterzeit genannt. Vorteil der Umstellung für viele Menschen ist: Sie können am Sonntag eine Stunde länger schlafen und morgens wird es früher hell.
Doch eine große Mehrheit der Deutschen lehnt die Zeitumstellung ab. Einer Umfrage von März zufolge sprachen sich 75 Prozent der Befragten in einem repräsentativen Meinungsbild des Forschungsinstituts YouGov für ein Ende des doppelten Uhrendrehens aus. Nur 18 Prozent wollen demnach fleißig weiter vor- und zurückstellen. Die EU-Kommission plante bereits 2018, den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abzuschaffen. Bisher sind keine verbindlichen Beschlüsse erfolgt. Denn die europäischen Regierungen konnten sich nicht einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit beibehalten wollen.
Für die Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig zuständig. Die PTB verbreitet die Zeit auf unterschiedliche Weise. «Das weitläufig bekannte Mittel für die Verbreitung der Zeit in Deutschland ist der Langwellensender DCF77, der die Funkuhren steuert», sagte Dirk Piester von der PTB. Die allermeisten DCF77-Empfänger seien Funkuhren des Massenmarktes, sagte er. Davon seien schätzungsweise über 100 Millionen in Betrieb. Diese Uhren zeigten die Zeit sekundengenau an. «Für den professionellen Bereich gibt es Funkuhren, die sich mit einer Genauigkeit von wenigen 10 Mikrosekunden synchronisieren», erläuterte Piester.
Die Winterzeit beginnt jeweils am letzten Sonntag im Oktober. Am 31. März kommenden Jahres werden dann die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt. Dann gilt wieder die Sommerzeit.