Doch genau das ist ja das Problem, findet Valentin Kiedaisch, für Ost-Baden-Württemberg Chef des Skilehrerverbands DSLV. «Ja, immer weniger Schüler und Schülerinnen können Ski fahren, da sie mit ihren Familien keine Skiurlaub machen. Aber gerade hier sollen Schulen doch für gleiche Bildungschancen und Erfahrungen sorgen», sagt er. Im Bildungsplan des Kultusministeriums habe Wintersport seine Bedeutung verloren und werde lediglich unter «Fahren-Rollen-Gleiten» sowie Trendsportarten zusammengefasst, kritisiert Kiedaisch.
Eltern wollen nicht so viel zahlen
Die Finanzierung scheint das Hauptproblem zu sein. «Generell gibt es bei Klassenfahrten die Diskussion: Muss das immer so viel kosten?», sagt der Vorsitzende des Landeselternbeirats, Michael Mittelstaedt. Die Debatte sei der angespannten finanziellen Situation vieler Familien geschuldet, und Skifahren nun einmal nicht der günstigste Sport. «Fakt ist, viele Eltern ächzen wegen viel zu teurer Klassenfahrten.» Dirk Lederle hat beobachtet, dass unabhängig von den Kosten auch die Zielgruppe selbst nicht mehr unbedingt zu begeistern ist. «Die Nachfrage der Kids ist in diesem Ausmaß nicht mehr da.» Zwar liefen einzelne Wintersporttage an seiner Schule gut, aber insgesamt habe der «Coolness-Faktor» abgenommen.
Öko soll es sein
Vom Landesschülerbeirat Baden-Württemberg heißt es, dass der Punkt «Kosten» und die Frage «Wie ökologisch ist eine solche Skifreizeit» entscheidend sind. «Wir glauben, in Baden-Württemberg wird mittlerweile vermehrt auch auf andere Aktivitäten zurückgegriffen, etwa Schwimmbäder, Naturwanderungen und Zoos», sagt Vorstand Berat Gürbüz. Der ökologische Faktor wird immer öfter genannt, wenn es ums Skifahren geht. Dagegen wehrt sich der Skilehrerverband. Es gebe viele Möglichkeiten, eine Skifreizeit umweltfreundlich zu gestalten, etwa bei der Art der Anreise, der Wahl des Skigebiets und auch durch das eigene Verhalten vor Ort, sagt Valentin Kiedaisch.