Karlsruhe (pm/lk) – Denken Sie in den kommenden heißen Tagen bitte auch an unsere Tiere, denn Wasser und Schatten sind für sie im Hochsommer dringend notwendig. Gerade jetzt leiden Tiere wieder besonders, wenn sie sich bei ansteigenden Temperaturen nicht abkühlen oder in den Schatten ausweichen können. Vor allem der Zugang zu ausreichend Trinkwasser ist bei Hitze überlebenswichtig. Der Landestierschutzverband und der Deutsche Tierschutzbund bitten um erhöhte Aufmerksamkeit.
Diese Woche steigt das Thermometer auf Temperaturen über 30 Grad. Nicht nur Menschen leiden unter der Hitze, für Tiere ist der Sommer oft noch schlimmer zu ertragen. Während die menschliche Haut großflächig am ganzen Körper über Transpiration für Kühlung sorgt, können Tiere mit Fell und Federn nicht richtig schwitzen und notfalls nur über die Pfotenflächen, eventuell noch über die vergrößerten Ohren und intensives Hecheln ihre Körpertemperatur absenken. Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes, warnt deshalb eindringlich alle Tierbesitzer: „Auch Tiere können einen Hitzschlag bekommen und bei hohen Temperaturen kollabieren. Lang anhaltende Hitze kann für viele deshalb lebensgefährlich werden. Umso wichtiger ist es, Tiere vor ansteigenden Temperaturen zu schützen und vorausschauend zu handeln.“
Bei der aktuellen Hitze trocknen auch häufig Pfützen und Gräben aus und dadurch fehlt Tieren in Parks, Gärten oder auf Balkonen Wasser. Schalen und Tränken im eigenen Garten oder auf dem Balkon helfen Vögeln, Igeln und Eidechsen. Besonders geeignete Standorte sind gut einsehbare Plätze mit Büschen und Bäumen. Denn Vögel baden gerne in den Tränken – allerdings nur wenn sie sich vor Fressfeinden geschützt fühlen. Je nach Erreichbarkeit stillen auch verschiedene Insekten oder Eidechsen an den Tränken ihren Durst. Auf einem Stein oder Stück Holz in der Wasserschale, dem Pflanztopfuntersetzer oder im Teich können dann auch Bienen oder Libellen sicher landen. Größere Wassertröge können mit einem Holzstock oder Brettchen als Rettungsfloß ausgestattet werden. Das Wasser in Tränken sollte jeden tag gewechselt werden, da sich sonst Keime bilden können.
Die Eichhörnchen-Auffangstationen berichten momentan über die dramatischen Zustände bei den beliebten Nagern. Durch die wochenlange Hitze und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke finden sie selbstständig kaum noch Trinkwasser. Völlig dehydriert und entkräftet kommen die Eichhörnchen in den Auffangstationen an und müssen dort wieder aufgepäppelt werden. Oft wenden sich Eichhörnchen auch hilfesuchend an Menschen – erst vor drei Jahren hat eines der Tiere in Karlsruhe hilfesuchend einen Mann verfolgt. Die Meldung ist damals bundesweit viral gegangen. Darum ist es besonders wichtig auch für Eichhörnchen Wasserschalen in den heimischen Gärten aufzustellen. Doch beim Aufstellen gibt es einiges zu beachten. Sie sollten immer frisches und sauberes Wasser bereitstellen, daher ist das tägliche Wechseln des Wassers und Reinigen der Schalen besonders wichtig.
Wegen des heißen Sommers stehen den Eichhörnchen auch ein schwieriger Herbst und Winter bevor. Die Nahrungssuche ist besonders knifflig, da Haselsträucher, Rotbuchen und Eicheln durch die Hitze sehr schnell reif werden. Die Früchte fallen dann zu früh und teilweise ohne Kerne ab. Eichhörnchen sammeln und verstecken diese aber trotzdem. Graben sie ihre Vorräte dann im Winter aus und finden leere Hülsen vor, droht ihnen der Hungertod. Vor allem junge Eichhörnchen, die erst in diesem Sommer geboren wurden, sind gefährdet. Darum sollten Sie schon jetzt mit dem Zufüttern beginnen. Mit Sonnenblumenkernen, Haselnüssen und Obst auf dem Balkon oder im Garten können Sie den Tieren beim Überwintern helfen.