Karlsruhe (br) – Die Ausgangsposition des Duells zwischen den PS Karlsruhe Lions und RASTA Vechta am 12. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA war durchaus brisant. Vor Spielbeginn am Samstag konnten beide Teams lediglich auf drei Siege zurückblicken.
Aufgrund zweier weniger absolvierter Partien rangierte Karlsruhe jedoch knapp vor den Niedersachsen auf Platz 14. Es ging also um viel für die Kontrahenten, wollten doch beide den Anschluss an das Tabellenmittelfeld behalten. RASTA musste zwar in der Vorwoche eine knappe 74:79-Niederlage bei den Tigers Tübingen verdauen, konnte aber Motivation aus dem wichtigen 85:78-Heimsieg gegen Bremerhaven im vorherigen Heimspiel mitnehmen. Die Lions hingegen waren seit drei Wochen nicht mehr auf dem Parkett gestanden. Aufgrund der Länderspielpause und der zuvor Corona-bedingten Spielabsage musste sich das Löwenrudel auf die Begegnung am 13. November bei Medipolis Jena besinnen, als man ersatzgeschwächt in einer spektakulären Begegnung beim Tabellenführer zwei Overtimes erzwang, bis am Ende beim 113:109 doch nichts Zählbares für die Nordbadener heraussprang. Auch in Vechta war nun eine Overtime erforderlich, welche die Lions diesmal zu ihren Gunsten nutzten und mit 107:99 die ersten Siegpunkte seit vielen Wochen einsackten.
Angesichts mehrerer erkrankter Spieler äußerte sich Lions-Abteilungsleiter Danijel Ljubic noch kurz vor der Begegnung noch vorsichtig, aber grundsätzlich zuversichtlich. Man wolle kein „Wunder“ beschwören, doch der Auftritt in Thüringen habe ja gezeigt, dass auch ein reduzierter Kader mit entsprechendem Willen und dem zugehörigen Teamplay einiges erreichen könne. Die Ausgangsituation in Vechta war nun ähnlich. Mit Stanley Whittaker und Maurice Pluskota fehlten zwei absolute Leistungsträger. Dafür schlugen die Neuzugänge TreVion Crews und Matthew Moyer im Verlauf ihres jeweiligen Debuts voll ein. Das Duell war von Beginn an sehr eng und zunächst konnte sich kein Team einen Vorsprung erarbeiten, der über fünf Punkte hinausgegangen wäre. Nach den ersten zehn Minuten stand es 20:20. Der zweite Spielabschnitt war von permanenten Führungswechseln geprägt. Aus Karlsruher Sicht war bemerkenswert, wie die neuen Akteure eingebunden wurden und somit einen großen Beitrag dazu leisten konnten, dass die Lions weiter im Rennen blieben
Der Halbzeitstand von 44:45 war leistungsgerecht und erst kurz vor Ende des dritten Spielabschnitts konnte sich das Löwenrudel auf sechs Punkte absetzen. Im Basketball bedeutet solch eine Differenz allerdings nicht viel und bei einem Spielstand von 64:67 zu Beginn der zunächst letzten zehn Minuten waren beide Kontrahenten noch voll im Rennen. Daran änderte sich auch in der Folge nichts, denn nach Ablauf der regulären 40 Minuten zeigte die Anzeigetafel 91:91. Eine Overtime musste her – wie im letzten Lions-Spiel, das dramatisch, ersatzgeschwächt und nach zwei Verlängerungen verloren wurde. Diesmal behielt Karlsruhe die Nerven – insbesondere in der letzten Spielminute. Mit dem 99:107 nach 45 Spielminuten belohnte sich das Team von Headcoach Aleksandar Scepanovic für die harte Arbeit der vergangenen Wochen unter schwierigen Bedingungen.
Lions-Neuzugang TreVion Crews krönte sein Debut als Topscorer mit 28 Punkten. Ferdinand Zylka folgte mit 21 Zählern. Mit Tom Alte (13), Matthew Moyer (11), Emil Marshall (10) und Nils Schmitz (10) punkteten vier weitere Spieler zweistellig.