Karlsruhe (dpa/lsw/mt) – Die Temperaturen in der Region sind deutlich über 30 Grad gestiegen. Menschen suchen Schatten. Besonders in Städten wird große Hitze für Menschen schnell zur Qual. Die Temperatur sei dort rund drei Grad höher als im landesweiten Durchschnitt, sagt der Biometeorologe Andreas Matzarakis vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Und Hitze wie in diesem Sommer werde künftig häufiger, intensiver und länger andauernd auftreten. Wie ist Karlsruhe darauf vorbereitet?
Nur wenige Kommunen in Baden-Württemberg sind auf den Umgang speziell mit Hitze vorbereitet. Karlsruhe wünscht sich einen Hitzeaktionsplan, sagt Umweltamtsleiter Norbert Hacker. Mit Förderung des Bundes könnte im Herbst der Startschuss dafür fallen. Dann dauere es noch rund drei Jahre, bis der Plan stehe. Doch solange steht Karlsruhe in Sachen Hitzevorsorge nicht still. Bereits jetzt werde ein Konzept für Trinkwasserbrunnen erarbeitet. Dabei gelte es unter anderem, den Bedarf und die Finanzierung zu klären, sagt Hacker.
Laut Biometeorologe Matzarakis ist das Bewusstsein für Hitze bei den Kommunen mittlerweile da. Es hapere aber noch bei der Umsetzung. Zum einen brauche es Personal, da die Vorhaben oft sehr viele Maßnahmen umfassten. Zum anderen müsse auch die Wirksamkeit überprüft werden. Nur einen Trinkbrunnen zu bauen helfe nicht, wenn es am Bedarf vorbeigehe.
In der Fächerstadt stellt sich die Frage, welche Bäume in der Stadt wie in den Stadtwäldern künftig bei Hitze bestehen. In diesem Sommer habe es ein großes Baumsterben gegeben, sagt Hacker. Bewohner seien aufgerufen worden, Bäume in ihrer Nachbarschaft zu gießen. Keine leichte Aufgabe, brauche ein Baum doch rund 100 Liter Wasser am Tag. Generell sei die Bewässerung in der Stadt ein großer auch personeller Aufwand. Eine Idee sei deshalb, künftig unterirdisch für Bewässerung zu sorgen, sagt Hacker. Konkrete Pläne gebe es dazu aber noch nicht.