Wie hoch wird die Grundsteuer? Finanzministerium veröffentlicht Transparenzregister

10. September 2024 , 04:00 Uhr

Stuttgart (pm/tk) – Bald steht fest, wie viel Grundsteuer jeder Grundstückseigentümer ab 2025 zahlen muss. Die Gemeinderäte jeder Kommune entscheiden im nächsten Schritt über die Hebesätze. Und das Stuttgarter Finanzministerium will Klarheit schaffen.

Hebesätze der Kommunen

Hebesätze die braucht es, um die Grundsteuer final berechnen zu können. Das baden-württembergische Finanzministerium hat in diesem Zusammenhang ein Transparenzregister für das Grundvermögen (Grundsteuer B) erstellt. Es zeigt, welche Hebesätze für die sogenannte „Aufkommensneutralität“ notwendig wären.

„Aufkommensneutralität“ bedeutet, dass die Einnahmen einer Kommune nach Reform der Grundsteuer in etwa so hoch sind wie davor. Ein Beispiel: Eine Kommune hat im Jahr 2024 insgesamt 50 Millionen Euro Grundsteuer bekommen. Um aufkommensneutral zu handeln, müsste sie ihren Hebesatz also so wählen, dass sie auch im Jahr 2025 in etwa 50 Millionen Euro einnimmt. Das kann für einige Grundstücksbesitzer teurer werden wie bisher.

Unverbindliche Angaben

Mithilfe des Transparenzregisters lässt sich online unter https://fm.baden-wuerttemberg.de/transparenzregister/ nachvollziehen, welche Hebesätze aufkommensneutral wären. Dabei handelt es sich um unverbindliche Angaben. Über die Höhe ihrer Hebesätze entscheiden die Kommunen eigenständig.

Warum eine neue Grundsteuer?

Die Grundsteuer musste wegen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2018 bundesweit reformiert werden. Die Begründung damals: Die bisherige Einheitsbewertung sei verfassungswidrig. Ab dem 1. Januar 2025 wird die Steuer für das Grundvermögen (Grundsteuer B) in Baden-Württemberg deshalb nach dem neuen „modifizierten Bodenwertmodell“ erhoben.

Berechnet wird die Grundsteuer wie folgt: Grundsteuermessbetrag x Hebesatz / 100. Die Grundsteuermessbeträge hat das Finanzamt ermittelt und den Eigentümerinnen und Eigentümern im Grundsteuermessbescheid mitgeteilt. Die Grundsteuermessbeträge basieren auf den Grundstücksdaten, die die Eigentümer erklärt haben. Erhoben wird die Grundsteuer schlussendlich von den Kommunen. Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres verschicken sie die finalen Grundsteuerbescheide an die Eigentümerinnen und Eigentümer und teilen ihnen darin die Höhe der zu zahlenden Grundsteuer mit.

Anzeige
Baden-Württemberg Bundesverfassungsgericht Finanzamt Finanzministerium Geld Grundsteuer Hebesätze Kommunen, Stuttgart Transparenzregister

Das könnte Dich auch interessieren

12.07.2024 Die Ferien in der Pfalz beginnen: Urlaubsverkehr am Wochenende erwartet Region (pm/dk) – Mit dem Start der Ferien in drei weiteren Bundesländern wird es am Wochenende besonders voll auf den Straßen in Baden-Württemberg. Viele Reisende machen sich auf den Weg in den Urlaub, was zu starkem Verkehrsaufkommen führt. Besonders betroffen sind die Autobahnen 5, 6, 7, 8 und 81. Um die Reisezeit bestmöglich zu planen 01.07.2024 Nach Übergriffen: Mehr Zugpersonal erhält Bodycams Stuttgart (dpa/tk) – Wegen anhaltender Gewalt gegen Bahnmitarbeiter stattet die Deutsche Bahn auch in Baden-Württemberg immer mehr Zugpersonal mit Bodycams aus. Seit Februar 2023 bereits tragen Bahn-Mitarbeiter Körperkameras auf der Schwarzwaldbahn (Karlsruhe–Konstanz) im Rahmen eines Pilotprojekts. Mehr Bodycams für Bahnmitarbeiter Auch auf der Gäu- und Murrbahn wird in bestimmten Fällen laut Bahn aufgezeichnet. Weil die Bewertung dort 01.07.2024 Initiative reicht Volksbegehren für G9 für alle Klassen ein Stuttgart (dpa/tk) - Die Elterninitiative für eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg will heute ein Volksbegehren im Innenministerium einreichen. 19.06.2024 Kritik an Verpflegung der Polizei während EM-Einsatz: "Zwei Brötchen und ein Apfel sind nicht genug!" Stuttgart (dpa/dk) – Zu wenig Essen und Trinken, dazu kaum Toiletten: Während der Fußball-EM stehen die Einsatzkräfte der Polizei in Baden-Württemberg vor großen Herausforderungen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) schlägt Alarm und nennt die Verpflegung der Polizisten „völlig unzureichend“. Unzureichende Verpflegung In Stuttgart klagten eingesetzte Polizeikräfte über die magere Versorgung durch Lunchpakete, die lediglich zwei Brötchen,