Wie es in den Schulen und Kitas ab Montag weitergeht

19. Februar 2021 , 12:23 Uhr

Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lk) – Seit Wochen heißt es für die Schulen und Kitas im Land, dass nur die Notbetreuung läuft. Da die Corona-Infektionszahlen jedoch sinken und aus Sicht der Landesregierung ein Maß erreicht ist, das die Öffnung von Schulen und Kitas erlaubt, sollen die Kleinsten ab Montag wieder in Klassenraum und Kindergarten zurückkehren dürfen. Weil sich das Virus aber weiterhin verbreitet, heißt die Strategie vor allem: Schnelltests für Lehrer und Erzieher.

Wer darf zurück in die Schule?

Für die Grundschüler geht es als erstes los. Geplant ist für sie ein Wechselunterricht. Das heißt: Die Hälfte einer Klasse soll von zu Hause im Fernunterricht lernen und die andere Hälfte in der Schule. Danach wird gewechselt. Ob der Wechsel nach einer Woche erfolgt oder in kürzeren Abständen, überlässt das Kultusministerium den Schulen. Wichtig seien aber möglichst konstante Gruppen. Auf diese Weise soll es pro Woche mindestens zehn Präsenzstunden geben.

Bedeutet das für den Unterricht Abstriche?

Ja. Die Fächer Deutsch, Mathe und Sachunterricht haben beim Präsenzunterricht Vorrang – ebenso die Vorbereitung der Abschlussklassen für den Übergang auf eine weiterführende Schule. Sportunterricht wird es weiter keinen geben.

Wenn ich mein Kind nicht in die Schule schicken möchte?

Die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt. Und wer wiederum keine Möglichkeit hat, sein Kind zu Hause zu betreuen, kann es weiterhin zur Notbetreuung in die Schule bringen.

Was ist mit den weiterführenden Schulen?

Für Abschlussklasse soll es hier ebenfalls ab Montag Wechselunterricht geben. Über den Umfang des Präsenzunterrichts entscheiden die Schulen selbst. Für alle anderen Schüler soll das „perspektivisch“ auch wieder möglich sein – sofern es das Infektionsgeschehen erlaubt, heißt es vom Ministerium.

Wie geht es in den Kitas weiter?

Sie sollen ab Montag in den „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ zurückkehren. Dabei sollen die Einrichtungen weiter darauf achten, dass sich die Gruppen nicht durchmischen und dass die bestehenden Hygienekonzepte strikt befolgt werden.

Gibt es ein Schutzkonzept für Lehrer und Erzieher?

Hier setzt das Kultusministerium vor allem auf freiwillige Antigen-Schnelltests. Jede Lehrerin und jeder Erzieher soll sich zweimal pro Woche auf eine Corona-Infektion testen lassen können. Die Einrichtungen sollen dazu Berechtigungsscheine ausgeben, mit denen ein Test in Apotheken oder bei Ärzten möglich ist. Mehrere Städte und Kreise im Land haben inzwischen eigene Schnelltest-Zentren und Tausende Schnelltests für ihre Schulen besorgt und nehmen so einen Teil des Schutzes ihrer Lehrer und Erzieherinnen selbst in die Hand. Das Land hat außerdem Schutzmasken an die rund 2.500 Grundschulen im Südwesten verschickt. Eine Pflicht zum Tragen im Unterricht gibt es weiter nicht. Die Erzdiözese Freiburg hatte am Freitag zudem mitgeteilt, seinen mehr als 13.000 Erziehern rund 800.000 medizinische Schutzmasken zur Verfügung zu stellen.

Gibt es Kritik an den Öffnungen?

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Bildung in Baden-Württemberg, Monika Stein, kritisierte Schwachpunkte in der Teststrategie des Landes. Schnelltests sollten direkt am Morgen erfolgen und nicht erst nach dem Unterricht, wenn eine Ansteckung schon passiert sein könnte, sagte sie im Südwestrundfunk. Zudem forderte sie Tests, die man auch selbst und nicht nur durch einen Arzt oder in der Apotheke vornehmen lassen kann.

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