Baden-Baden/Freudenstadt/Dobel (dpa/pol/lk) – Am Wochenende haben sich wieder viele Tagestouristen auf den Weg zu den Winterausflugszielen im Schwarzwald gemacht. Die Lage war entspannt, einige Parkplätze seien voll gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei in Offenburg am Sonntag. Nur zwei Zufahrtsstraßen und die Schwarzwaldhochstraße mussten für kurze Zeit gesperrt werden. Am Feldberg sorgte ein Lawinenabgang für Aufregung.
Da es vergangenes Wochenende auch in den tieferen Lagen rund um Karlsruhe geschneit hat, hat es offenbar wohl weniger Menschen in den Schwarzwald gezogen. „Kein Vergleich mit Tagen in der Vergangenheit“, sagte ein Sprecher der Pforzheimer Polizei. Daher hätten auch keine Maßnahmen ergriffen werden müssen. Lediglich im Höhenort Dobel waren wieder alle Parkplätze besetzt und die Manschen wurden dazu aufgerufen, die Gemeinde zu meiden. Dobel wurde am Samstag „relativ gut besucht“, aber nicht „übermäßig“, so ein Polizeisprecher aus Pforzheim.
Sowohl am Samstag, als auch am Sonntag verzeichnete die Polizei allerdings zahlreiche Ausflügler an der Schwarzwaldhochstraße. Viele Wintersportler hätten schon ab 8:00 Uhr die Parkplätze an der B500, der L83 sowie am Kaltenbronn angefahren. Vor allem Langläufer zog es zu den präparierten Loipen des Nationalparks. Die Polizei griff daraufhin ein und sperrte zwei Zufahrten zur Schwarzwaldhochstraße. Die Sperrungen konnten jedoch am Samstag schon nach einer und am Sonntag nach zwei Stunden wieder aufgehoben werden. Wie die Offenburger Polizei mitteilte, seien etliche Tagestouristen auf den öffentlichen Nahverkehr umgestiegen und hätten sich weitestgehend an die Corona-Regeln gehalten.
Am Feldberg kam es am Sonntag aber zu einem Unglück: Ein Mann wurde von einer Lawine verschüttet. Er konnte sich jedoch selbst befreien und blieb unverletzt. Nach dem Lawinenabgang am Vormittag waren zahlreiche Bergretter im Einsatz, darunter eine Suchdrohne und Hundeführer. Zunächst gab es laut einem Sprecher keine Hinweise auf weitere Verschüttete. Der Feldberg ist mit 1.493 Metern der höchste Mittelgebirgsgipfel in Deutschland.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder chaotische Szenen an den winterlichen Ausflugszielen im Land gegeben. Im Schwarzwald stauten sich die Autos, die Ausflügler drängten sich auf Schlittenhängen und Winterwanderwegen. Daraufhin wurden etwa Straßen und Parkplätze gesperrt. Appelle von Politik und Polizei, überfüllte Gebiete wegen der Corona-Pandemie nicht mehr anzufahren, waren bislang aber meist verhallt.