Gaggenau/Gernsbach/Karlsruhe (pol/lk) – Die Anrufe von Telefonbetrügern in der Region reißen nicht ab – vor allem ältere Menschen sollten momentan wieder auf der Hut sein. In Gaggenau konnten falsche Polizeibeamte mehrere tausend Euro bei einer Seniorin ergattern, bereits am Dienstag riefen falsche Polizisten mehrere Menschen im nördlichen Landkreis Karlsruhe an. Und in Gernsbach haben die Betrüger ihr Glück mit einer neuen Masche versucht.
Eine Seniorin aus Gaggenau ist am Donnerstagmittag Opfer von falschen Polizeibeamten geworden. Die Frau erhielt in den letzten Tagen mehrere Anrufe eines vermeintlichen „Peter Hoffmann“ vom Landeskriminalamt in Stuttgart. Der angebliche Ermittler äußerte, dass der Name der Frau auf einer Liste von Einbrechern stehen würde und sie daher Ihre Wertsachen in einem Briefumschlag vor die Tür legen sollte. Die Polizei würde sie anschließend sicherstellen. Anstelle der Polizei schnappte sich ein noch unbekannter Komplize der Betrüger das Kuvert mit mehreren Tausend Euro Inhalt und suchte anschließend das Weite.
Bereits am Dienstag ist es im nördlichen Landkreis Karlsruhe zwischen 13:30 Uhr und 22:00 Uhr zu einer ganzen Welle von Anrufen gekommen. Mit wilden Räuberpistolen erweckten die falschen Polizisten bei ihren Anrufern auch hier den Eindruck, dass diese bald von Einbrechern heimgesucht würden, die es auf ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände abgesehen hätten. Zu einem Schaden kam es dank der aufmerksamen Opfer glücklicherweise nicht.
Am Freitagmittag rief eine unbekannte Frau bei einer 79-Jährigen aus Nagold an, gab sich durch geschickte Gesprächsführung als ihre Enkelin aus und forderte aufgrund einer vorgespielten Notlage eine hohe Summe Bargeld. Die überzeugte Seniorin ging zur Bank, hob einen fünfstelligen Betrag ab und wartete auf weitere Anweisungen der angeblichen Enkelin. Glücklicherweise informierte sie über die geplante Geldübergabe vorab ihren Sohn, den Vater der potentiellen Enkelin. Dieser durchschaute den Betrugsversuch und verständigte sofort die Polizei, so dass gerade noch verhindert werden konnte, dass die Betrüger an das Geld kommen.
Mit einer neuen Masche versuchten unbekannten Anrufer ihr Glück in Gernsbach – jedoch ohne Erfolg. Am Donnerstagnachmittag gegen 16:15 Uhr erhielt eine Rentnerin den Anruf eines angeblichen Mitarbeiters der Deutschen Rentenversicherung unter der Vorwahl 030 für Berlin. Dieser gaukelte der Frau vor, dass ihr über die kommenden Jahre die Rente monatlich gekürzt werde, bis ein angeblich ausstehender Betrag von 3.000 Euro getilgt wäre. Gegen eine Zahlung von 1.200 Euro binnen einer Stunde könne dies jedoch umgangen werden. Die angerufene und verunsicherte Frau verständigte glücklicherweise die Polizei, so dass sie vor einer Zahlung gewarnt werden konnte.