Karlsruhe (dpa/lk) – In der Vorweihnachtszeit rüsten manche Menschen richtig auf: Tausende Lichter funkeln dann an ihren Häusern und in den Vorgärten. Mal als Rentiere und Weihnachtsmänner, mal als Sterne und Eiskristalle. Manche Weihnachtshäuser lassen in diesem Jahr aber die Lichter aus, damit sich während der Corona-Pandemie keine Menschenmassen ansammeln. Auch das Weihnachtshaus in Karlsruhe-Neureut bleibt dunkel.
Thorsten Grüger möchte am Weihnachtshaus Neureut in Karlsruhe zumindest mit einer roten Kerze mahnen und an jene erinnern, die von dem Virus betroffen sind, teilte er mit. Als Beispiele nannte er die Gestorbenen, aber auch betroffene Unternehmen, Gastwirte und Kulturschaffende. Da im vergangenen Jahr zeitweise pro Stunde etwa 200 bis 300 Menschen da waren und damit wieder zu rechnen gewesen sei, bleibe das Licht aus, erklärte er weiter. „Denn es ist für uns unmöglich zu kontrollieren, was auf der Straße bei unseren Zuschauern passiert.“
Ähnlich äußerte sich Thomas Bittelmeyer aus Friedrichshafen: In der Vergangenheit seien an manchen Tagen – vor allem dem 25. und 26. Dezember – bis zu 200 Menschen gleichzeitig da gewesen. Das sei mit keinem Schutzkonzept vereinbar. Zudem sei zu befürchten, dass es keine anderen Veranstaltungen gibt, weshalb möglicherweise noch mehr Menschen kommen. „Daher die Entscheidung, gar nichts zu machen.“ Nach langen Gesprächen hat sich auch die Gruppe aus Lichtenstein im Kreis Reutlingengegen eine Beleuchtung entschieden. Sie bereiten bereits die nächsten Saison vor.
Thomas Schwaiger in Pliezhausen im Kreis Reutlingen will dagegen rund 85.000 Lichter bis zum dritten Advent montiert haben. Für den Aufbau plant er etwa sechs Wochen. Höhepunkt soll wieder eine acht Meter lange Konstruktion mit Rentieren und Schlitten sein, die er 2006 aus den USA geholt hat. Jedes Jahr müsse er ein bisschen reparieren, sagte Schwaiger. Und jedes Jahr habe er seine Beleuchtung ein Stück weiter perfektioniert. Um Stromkosten zu sparen, steige er – wo möglich – auf LED um. Ein kostspieliges Hobby sei das aber insgesamt, räumte Schwaiger ein und verglich die Investitionen mit einem Kleinwagen. Um den 10. Januar will er mit dem Abbau der Lichter beginnen.