Karlsruhe/Stuttgart (pm/lk) – Alle Jahre wieder steht Weihnachten schneller als erwartet vor der Tür, die Planung ist aber noch in vollem Gange. Deshalb hat der NABU Baden-Württemberg Tipps für nachhaltige Weihnachten zusammengestellt. Egal, ob ökologischer Weihnachtsbaum, Bio-Gans oder Last Minute-Weihnachtsgeschenke, die schnell organisiert und dabei sinnvoll und nachhaltig sind.
An Weihnachten möchte jeder sich selbst und seiner Familie etwas Gutes gönnen. „Damit die Umwelt nicht unnötig leidet, wenn der Mensch feiert, kann jeder einzelne etwas tun: bei der Auswahl des Weihnachtsbaums und der Geschenke wie auch beim Festessen“, sagt Johannes Enssle, Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg. Jedes Jahr werden in Deutschland 22 Millionen Weihnachtsbäume geschmückt und bestaunt. „Am umweltfreundlichsten sind Weihnachtsbäume aus durchforsteten Kulturen und natürlich die Öko-Weihnachtsbäume. Die Bäume sollten aus der Region stammen und nicht mit Herbiziden belastet sein“, so Enssle.
Für den Festtagsbraten lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben und sich für eine Biogans zu entscheiden, anstatt Geflügel aus Massenzuchten zu kaufen. Vor allem in Ungarn und Polen werden die Gänse zwangsernährt, so dass sie in gerade einmal neun Wochen drei Kilogramm Gewicht erreichen. „So werden nicht nur die Tiere gequält, auch der Geschmack des Bratens leidet“, sagt Enssle. „Biogänse werden vorwiegend mit Getreide gefüttert, haben ausreichend Bewegung und bekommen keine vorbeugenden Arzneien. Wer also eine Biogans kauft, kann sein Festessen mit gutem Gewissen und aromatischem Fleisch genießen.“
Auch in Sachen Geschenke sollte auf Naturverträglichkeit geachtet werden. Schon die Anfahrt zum Einkaufsbummel kann energiesparend und abgasarm organisiert werden: durch Fahrgemeinschaften oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. „Auf einem umweltfreundlichen Gabentisch finden sich regionale Produkte, die nicht erst von der anderen Seite der Erde eingeflogen werden müssen – so lässt sich CO2 vermeiden“, erläutert Enssle. Umweltverträglich sind energiesparende und haltbare Geschenke. „Es macht wenig Sinn, an Weihnachten Dinge zu verschenken, die man spätestens an Ostern wieder wegwerfen muss.“ In Sachen Verpackung sind Recyclingpapier und Dekomaterialien aus der Natur die umweltschonende Alternative zu Glitzerfolie und Plastik.
Doch auch immaterielle Weihnachtsgeschenke bereiten Freude. Spenden, Patenschaftsbeiträge und Mitgliedschaften ermöglichen die langfristige Planung und Umsetzung nachhaltiger Projekte. Sie sparen nicht nur stressige Shoppingtouren, sondern auch Ressourcen. „Patenschaften sind eine sinnvolle und originelle Geschenkidee. Ob für Schneeleoparden oder Wölfe, für lebendige Flüsse oder unsere Zugvögel – mit einer Patenschaft helfen Sie bedrohten Tieren und verschenken ein Stück Zukunft. So machen Sie lieben Menschen eine Freude und unterstützen gleichzeitig wichtige Naturschutzprojekte“, empfiehlt Johannes Enssle. Zum Beispiel in Form einer Spende für ein Naturschutz-Herzensprojekt oder mit einer Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel. Entsprechende Geschenkurkunden lassen sich schnell und einfach herunterladen und selbst ausdrucken.
Eine Alternative zu gekauften Geschenken sind auch selbst gemachte Gaben: Dabei kann man einfach auf Zutaten aus der Natur zurückgreifen – oder Dinge schenken, über die sich sowohl der oder die Beschenkte als auch die Natur freuen. Eine genussvolle Freude bereiten selbst gemachte Marmeladen oder Chutneys. Auch Saft oder andere Leckereien von Streuobstwiesen kommen gut an. Wer gerne Vögel im Garten oder auf dem Balkon beobachtet, freut sich über selbst hergestellte Meisenknödel, für die es nur wenige Zutaten braucht. „Lieber den Vögeln im Garten etwas zum Knabbern anbieten als noch einen Schokoweihnachtsmann verschenken“, rät der NABU. Werkelt jemand gerne, liegt man richtig mit Baumaterial und -anleitung für eine Wildbienen-Nisthilfe oder einen individuell gestalteten Nistkasten für Vögel oder Fledermäuse.