(Anzeige) – Tatsächlich ist in rund drei Monaten schon wieder Weihnachten. Auch in diesem Jahr hat das Coronavirus die Welt noch voll in seinem Griff. Deshalb besteht eine große Unsicherheit innerhalb der Bevölkerung, wie die besinnliche Zeit in 2021 begangen werden kann. Niemand ist aktuell in der Lage vorherzusagen, was Ende Dezember erlaubt sein wird und was nicht. Dennoch sind einige vorsichtige Prognosen für Baden-Württemberg möglich.
Gerade traten neue Corona-Regelungen in Baden-Württemberg in Kraft. Dadurch, dass es immer mehr Geimpfte und Genesene gibt, wird zukünftig wesentlich weniger Menschen getestet werden. Somit mussten die maßgeblichen Variablen, mit denen die Ausbreitung des Coronavirus gemessen werden kann, geändert werden. Während bisher noch die Sieben-Tage-Inzidenz die Richtung der Corona-Maßnahmen vorgab, gilt in Baden-Württemberg ab sofort ein neuer Wert. Seit 16.09.2021 wird die Belegung der Intensivbetten als Maßstab herangezogen. Schließlich war die Begründung der Maßnahmen auch von Anfang an, dass damit die Überlastung der Krankenhäuser vermieden werden sollte. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, die Hospitalisierungsrate bzw. Hospitalisierungsinzidenz heranzuziehen, um die Lage zu bewerten.
Je nachdem wie ausgelastet die Krankenhäuser sind, gilt die 3G- bzw. 2G-Regel. Das Baden-Württemberger-Modell gliedert sich in drei Stufen:
Das bedeutet, dass grundsätzlich nur noch Geimpfte und Genesene freien Zutritt zu bestimmten Einrichtungen bekommen. Ungeimpfte müssen in der Basisstufe mit einem negativen Antigen-Schnelltest nachweisen, dass sie gesund sind. Etwas irritierend ist, dass selbst bei null Covid-Intensivpatienten die Basisstufe gilt. Außerdem sind die Maßnahmen zeitlich uneingeschränkt. Deshalb ist nicht nachvollziehbar, ab welchen Zahlen die Landesregierung gedenkt, zu einem normalen Leben zurückzukehren.
Während die Basisstufe generell gilt, tritt die Warnstufe ab 250 belegten Intensivbetten ein. Diese Intensivbetten müssen selbstverständlich an Corona-Patienten vergeben sein. Unklar ist, ob eine Person, die aufgrund eines schweren Unfalls eingeliefert wurde und gleichzeitig positiv auf Corona getestet wurde, in die Meldungen einfließt oder nicht. Tritt die Warnstufe ein, dann erhalten Ungeimpfte nur noch mit einem negativen PCR-Test Zutritt zu verschiedenen öffentlichen Bereichen. Der Antigen-Schnelltest ist nicht mehr ausreichend. Ab 390 Covid-Intensivpatienten befindet sich Baden-Württemberg in der Alarmstufe. Dann können Ungeimpfte sich nicht mehr für Restaurantbesuche und öffentliche Veranstaltung frei testen.
Für die privaten Weihnachtsfeiern bedeuten die aktuellen Regelungen, dass in der Basisstufe eine unbeschränkte Gästezahl erlaubt ist. In der Warnstufe darf ein Haushalt mit fünf weiteren Personen feiern. Ist die Alarmstufe eingetreten, dann kann ein privater Haushalt nur eine haushaltsfremde Person zur Weihnachtsfeier einladen. Sowohl auf der Warn- als auch auf der Alarmstufe werden bei der erlaubten Personenzahl Menschen nicht mitgezählt, die unter 17 Jahren alt, geimpft und/oder genesen sind. Es sind auch die Personen ausgenommen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Paare, die nicht zusammenwohnen, gelten als ein Haushalt. Was bedeutet das nun im Extremfall? Selbst im Falle der Alarmstufe kann ein Haushalt von Ungeimpften eine weitere ungeimpfte Person einladen und zusätzlich beliebig viele Minderjährige, Geimpfte und Genesene.
Am besten wird deshalb bereits in den selbst gestalteten Weihnachtseinladungen um Rückmeldung zum Status der Gäste gebeten. Wer genau weiß, welche Freunde und Verwandten infiziert waren oder die Immunisierung erhalten haben, kann bei einer Änderung der Warnstufe besser planen. Als Genesen gelten nur Personen, die nachweislich innerhalb der letzten sechs Monate eine Covid-Infektion durchgemacht haben. Wenn sich Genesene eine einmalige Schutzimpfung gegen Corona verabreichen lassen, dann behalten sie ihren Status auch über die sechs Monate hinaus. Da es gegen den Geist von Weihnachten spricht, Menschen auszuschließen, sollten ungeimpfte Freunde und Verwandte nicht von vorneherein ausgeladen werden. Das Fest der Liebe sollte mit allen gefeiert werden, die einem am Herzen liegen. Nur so zeigt sich, wer die christliche Botschaft lebt und wer nicht.
Im Moment hoffen die meisten Veranstalter, dass in diesem Jahr die Weihnachtsmärkte stattfinden können. Normalerweise bieten im gesamten Bundesland rund 355 dieser beliebten Adventsveranstaltungen ihre Waren und Dienstleistungen an. Allerdings ist die genaue Anzahl an Weihnachtsmärkten in diesem Jahr noch unklar. Idealerweise wird der Tourismusverband der Region kontaktiert, in der der gewünschte Weihnachtsmarkt liegt. Dort erfahren die Besucher, ob und wie das Event geplant ist.
Ob die Weihnachtsmärkte in Stuttgart ihre Pfoten in 2021 öffnen, wird erst Anfang Oktober entschieden. Der Tourismusverband von Schwäbisch Gmünd will seinen Beschluss pro oder kontra Adventsmarkt bereits Ende September treffen. Dagegen plant Freiburg fest mit dem diesjährigen Weihnachtsevent. Es sind 137 Stehplätze für Buden zu vergeben. Allerdings ist der Andrang nur zögerlich. Viele Verkäufer machen sich Sorgen und sind unsicher. Wenn sie die notwendigen Waren für den Markt einkaufen, dann aber der Verkauf nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich sein sollte, bleiben sie auf den Ausgaben sitzen. Das gilt insbesondere für Anbieter von verderblicher Ware.
Nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, darf sich auf den Weihnachtsmarktbesuch in 2021 gefreut werden. Allerdings müssen insbesondere Ungeimpfte notfalls damit rechnen, von den Veranstaltungen ausgeschlossen zu werden. Sie sollten sich allerdings selbst im Falle einer Teilnahme besonders umsichtig verhalten. Denn die Baden-Württembergische Regierung hat beschlossen, dass für Ungeimpfte in Quarantäne kein Verdienstausfall mehr gezahlt wird.
Ein weiteres Dauerthema zu Weihnachten ist die Wetterlage. Die allermeisten Deutschen wünschen sich ein weißes Weihnachtsfest. Glitzernde Baumwipfel, eisige Temperaturen, Schlittenfahrten und Schneeballschlachten sind unzertrennlich mit einer perfekten Weihnachtsvision verbunden. Wie sehen nun die diesjährigen Weihnachtsspekulationen der Wetterexperten aus? Interessant ist es, sich die Vorhersage der US-Wetterbehörde NOAA genauer anzusehen. Auf den ersten Blick ist die Wetterprognose für den Winter nicht spektakulär. Für den Dezember geht die Behörde von völlig normalen Temperaturen aus. Möglicherweise herrschen 0,5 bis 1 Grad Celsius mehr als im Durchschnitt. Bedeutet das nun, dass wir Weihnachten im T-Shirt in der Eisdiele sitzen können? Tatsächlich könnte eher das Gegenteil der Fall sein. Die letzten Winter waren meistens viel milder als der Durchschnitt. Deshalb könnte es in diesem Jahr gefühlt sehr kalt werden, obwohl es sich um normale Werte handelt. Ob Ende Dezember Schnee fällt oder nicht, bleibt offen. Niemand ist in der Lage dazu, im Moment eine präzise Vorhersage zu treffen. Allerdings bleibt zu hoffen, dass die vergleichsweise kühlen Temperaturen auch mit ein wenig Frost und Schnee einhergehen. Dann könnte es ein weißes Weihnachtsfest zusammen mit Familie und Freunden geben.