Karlsruhe (vr) – Die Tierheime in der Region sind aufgrund von Corona brechend voll. Aber auch Budgetkürzungen und Personalmangel erschweren die Arbeit der Tierheime.
Während Corona haben sich viele ein Haustier zugelegt. Leider waren sich viele nicht bewusst, wie pflegeintensiv das ein oder andere ist. Auch Kosten und die Verpflegung während Urlaubszeiten wurden von vielen nicht bedacht. Neben Hunden und Katzen erfreuen sich auch immer mehr Exoten wie beispielsweise Schlangen und größere Insekten großer Beliebtheit. Deshalb bitten Tierheime, Tierschutzorganisationen und das Veterinäramt darum, Tiere nicht einfach irgendwo auszusetzen. Wenn die Pflege eines Tieres, egal ob aus finanziellen, gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen, nicht mehr möglich ist, sollen sich die Personen lieber an das nahe gelegene Tierheim oder an das Veterinäramt wenden.
Die Arbeit der Tierpfleger in Tierheimen besteht nicht nur in der Verwahrung und Betreuung von Fundtieren. Ein klarer Wunsch der Tierpfleger ist zum einen mehr Geld. Mit der Kommune bestehen zwar Tierschutzverträge, die dem Tierheim ermöglichen, gewisse Pauschalbeträge für die aufgenommenen Fundtiere und auch Verwahrungstiere von der Stadt zu erhalten, aber das allein reicht für die Arbeit der Pfleger nicht aus. Mit mehr finanzieller Unterstützung seitens der Politik könnten die Tierheime den Tieren mehr bieten und mehr Arbeitskräfte einstellen und für länger Zeit auch beschäftigen.
Zum anderen wünschen sie sich auch Maßnahmen, die den Kauf von Tieren regulieren. Der Handel in Zoofachgeschäften oder online sollte besser kontrolliert werden, sodass potenzielle Käufer gezielt über die Haltung sowie den Umgang mit dem gewünschten Tier aufgeklärt werden. Auch eine Katzenschutzverordnung, die vorsieht, dass die Vierbeiner im Freigang kastriert und gechipt oder tätowiert sind, wäre gut. Denn mit einer solchen Verordnung könnte man das unkontrollierte Vermehren der Tiere verhindern. Für potenzielle Hundebesitzer wäre auch ein Hundeführerschein denkbar. Solche Maßnahmen können dafür sorgen, dass viele Tiere nicht abgegeben werden müssen, weil den Besitzern erst einige Zeit nach dem Kauf auffällt, dass sie diese nicht halten können beziehungsweise nicht dürfen.
Wer Interesse an einem Tier hat, sollte sich im Vorfeld immer über die Haltung informieren und sich dann an das Tierheim oder den Tierschutzverein in der Nähe wenden. Das Tierheim Karlsruhe hat alle Bewohner, die vermittelt werden sollen, mit einem kurzen Steckbrief und Bild auf ihrer Homepage vorgestellt. Interessierte können sich per Mail oder per Telefon mit einer kurzen Beschreibung von sich und der Nennung des Tiers, das sie adoptieren möchten, melden. Danach wird dann ein Termin zum Kennenlernen vereinbart. Dabei werden dann Fragen geklärt und weitere Informationen zu dem gewünschten Tier gegeben. Wenn alles passt und Tier und Mensch miteinander auskommen, steht einer Vermittlung nichts mehr im Wege. Ein Besuch ohne Termin ist aufgrund von Corona und dem fehlenden Personal nicht möglich.