Was kann die neue luca-App? - Erste Städte und Kreise testen sie bereits

29. März 2021 , 17:00 Uhr

Calw (pm/lk) – Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kommt im Landkreis Calw ab heute die neue lucaApp zur Kontakterfassung zum Einsatz. Die Anwendung für Mobiltelefone soll etwa Restaurants, Cafés und Organisatoren von Veranstaltungen dabei unterstützen, die Kontaktdaten ihrer Besucher zu sammeln. Das System wurde vom Musiker Smudo von den Fantastischen Vier mitentwickelt. „Ich bin davon überzeugt, dass Luca uns in Kombination mit Testungen, der Corona-App und den AHA-Regeln in ein immer normaleres Leben führen wird“, sagte Smudo der dpa. „Für uns ist das eine reelle Öffnungsstrategie.“

luca-App bietet digitale Kontaktnachverfolgung an

Im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus könnten über die App die Kontaktinformationen der gleichzeitig anwesenden anderen Gäste sicher ans zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Bisher müssen Kontakte manuell erfasst werden. Diese „Zettelwirtschaft“ entfällt also mit der App. Somit kann die App einen wichtigen Beitrag zur Begleitung möglicher Öffnungsszenarien leisten. Als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg setzt der Landkreis Calw die luca-App schrittweise zur lückenlosen Kontaktpersonennachverfolgung ein und hat dafür bereits sämtliche technische und administrative Voraussetzungen geschaffen. Der Kreis Freudenstadt setzt die luca-App ebenfalls ab heute ein. In Karlsruhe soll die Anwendung vom Gesundheitsamt und den Gemeinderatsmitgliedern genutzt werden. Die Stadt Freiburgund der Ortenaukreis testen den Einsatz der Software seit drei Wochen.

App lässt sich mit anderen Programmen verknüpfen

Die luca-App ist für Bürger, Veranstalter und Betreiber sowie für Gesundheitsämter geeignet und verknüpft vorhandene Datenwege. So kann sie beispielsweise mit dem Programm SORMAS (Software zur verwaltungsinternen Kontaktverfolgung), die im Calwer Gesundheitsamt bereits seit Oktober 2020 eingesetzt wird, gekoppelt werden. Der Kreis Calw gehört zu den Pilotanwendern in Baden-Württemberg, sowohl für das Programm SORMAS als auch für die luca-App. Landrat Helmut Riegger möchte damit endlich wieder Perspektiven für Gastronomie- und Hotelbetreiber schaffen: „Die digitale Kontaktnachverfolgung wird unsere Öffnungsstrategie begleiten müssen, so lange die Bevölkerung noch nicht durchimpft ist. Unser Ziel ist es, den Betreibern im Landkreis Calw eine möglichst unbürokratische Lösung hierfür zu bieten.“

Statt Handy-App gibt es auch Schlüsselanhänger

Die Anwendung kann über die bekannten App-Stores kostenlos auf ein Smartphone heruntergeladen werden. Über einen QR-Code, der bei Geschäften oder Veranstaltungen angebracht ist, können sich die Nutzer ein- und wieder ausloggen. Für Menschen ohne Handy gibt es die Option eines Schlüsselanhängers, der durch den Betreiber eingescannt wird. Um einen flächendeckenden Einsatz der luca-App zu ermöglichen, wird die Verwaltung des Landkreises Calw diese Schlüsselanhänger verteilen. Tritt ein Infektionsfall ein, werden alle Gäste der Veranstaltung automatisch informiert. Parallel werden die Gesundheitsämter informiert, die nach erfolgter Autorisierung Zugriff auf die Daten der übrigen Gäste haben. So wird der Prozess der Nachverfolgung beschleunigt.

Daten werden verschlüsselt und benötigen Freigabe

Die QR-Codes der luca-App können beispielsweise in der Gastronomie, im Einzelhandel, in Apotheken und Arztpraxen, in Firmen, im Rahmen von religiösen Zusammenkünften wie Gottesdiensten, in Pflegeeinrichtungen, im ÖPNV oder in Hotels genutzt werden. Die Daten der Nutzerinnen und Nutzer der App werden hierbei verschlüsselt und nur nach Einwilligung übermittelt. Wenn ein positiver Krankheitsfall auftritt, wendet sich das Gesundheitsamt an die betroffene Person und bittet diese um Freigabe der personalisierte Kontaktdaten. So ist der Datenschutz gewährt. Auch das Landratsamt Calw nutzt die App intern, um Kontakte, beispielsweise bei unvermeidbaren Dienstbesprechungen, nachzuverfolgen.

App soll landesweit zum Einsatz kommen

Alle ausführlichen Informationen rund um die luca-App finden Sie hier. Bereits am Freitag hatte das Sozialministerium Baden-Württemberg angekündigt, die Software flächendeckend einsetzen zu wollen. Man habe, wie andere Bundesländer auch, Lizenzen für den flächendeckenden Einsatz beschafft, teilte das Sozialministerium mit. Sofern das Kabinett zustimme, werde man diesen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gehen. „Die App soll landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion nachvollziehen zu können“, betonte Sozialminister Manfred Lucha. Bereits heute soll die konkrete Umsetzung mit den Kommunen besprochen werden.

https://www.die-neue-welle.de/baden-wuerttemberg/baden-wuerttemberg-setzt-gemeinsam-mit-anderen-laendern-auf-luca-app

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

15.04.2024 Polizei will beim «Blitzermarathon» wieder Temposünder kontrollieren Stuttgart (dpa/lsw) – Mehr als 150 Menschen sind im vergangenen Jahr ums Leben gekommen, weil sie oder andere zu schnell unterwegs waren. Jahr für Jahr soll ein «Blitzermarathon» sensibilisieren. „Speedweek“ ab Montag In den kommenden Tagen werden nicht nur in Baden-Württemberg Hunderte von Polizisten und Polizistinnen ein ganz besonderes Auge auf Temposünder werfen. Beim sogenannten Blitzermarathon, der 07.03.2024 Großer Handelsstreik am Weltfrauentag in und um Karlsruhe Karlsruhe (pm/dk) – Der Frauentag wird in diesem Jahr zum Streiktag. Die Gewerkschaft ver.di bestreikt am Freitag mehr als 30 Handelsbetriebe aus Karlsruhe und Umgebung. Streik am Frauentag Der Internationale Frauentag steht in diesem Jahr tarifpolitisch im Zeichen der Tarifauseinandersetzung im Handel. Zum ganztägigen Streik sind Beschäftigte an mehr als 30 Standorten aus Karlsruhe und 10.01.2024 Die Mehrwertsteuer ist gestiegen – jetzt müssen Gastronomen den Gürtel enger schnallen Region (lea) – Essen gehen, oder doch lieber selbst kochen? Diese Frage wird sich in zahlreichen Haushalten mit Blick in den Geldbeutel im neuen Jahr häufiger stellen. Denn zum Jahreswechsel klettert die Mehrwertsteuer von sieben wieder auf den vor-Pandemie-Satz von 19 Prozent. Von Kanzler Scholz‘ Aussage, die Mehrwertsteuer werde nie wieder abgeschafft, ist angesichts von 10.12.2024 AMAZONIEN - Neue 360-Grad-Panoramaschau im Gasometer Pforzheim Pforzheim (pm/tk) - Es kreucht und fleucht - aber nur auf Stoff. Der reicht bis an die Decke des Pforzheimer Gasometers. Seit einigen Tagen könnt ihr euch das neue 360-Grad-Panorama von Yadegar Asisi "AMAZONIEN" anschauen.