Grippeviren sind tückisch, und besonders Menschen ab 60 Jahren sollten sich vor ihnen schützen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeimpfung vor allem älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen oder chronischen Atemwegserkrankungen. Denn bei ihnen kann die Grippe schwerwiegende Folgen haben. „Mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte nach, und eine Grippe kann im schlimmsten Fall zu Komplikationen wie Lungenentzündungen, Herzinfarkten oder Asthmaanfällen führen“, erklärt Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.
Während der Corona-Pandemie war die Impfbereitschaft hoch, 2020 ließen sich fast 15 Prozent der AOK-Versicherten in Baden-Württemberg gegen Grippe impfen. 2023 lag die Quote allerdings bei nur noch 10,5 Prozent. Ein deutlicher Rückgang – und das trotz der bekannten Risiken. Möglicherweise hat die Corona-Impfmüdigkeit dazu beigetragen, dass auch die Grippeimpfung vernachlässigt wird. Doch das ist gefährlich, vor allem für die über 60-Jährigen, deren Impfquote ebenfalls auf 30,1 Prozent gesunken ist.
Die Grippeimpfung ist unkompliziert und wird von vielen Hausärzten und Apotheken angeboten. Gerade jetzt, wo die Erkältungssaison bereits begonnen hat, ist der ideale Zeitpunkt, sich impfen zu lassen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Manne Lucha haben es vorgemacht: Beide ließen sich öffentlich gegen Grippe und Corona impfen und riefen dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen. „Nehmen Sie das Impfangebot in den Arztpraxen und Apotheken an“, appelliert Lucha.
Die Grippeimpfung hilft, schwere Verläufe zu verhindern. Gerade für ältere Menschen oder chronisch Kranke kann eine Grippe gefährlich werden. Die Impfung schützt nicht nur vor der Grippe selbst, sondern kann laut Experten auch das Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte senken, die als Folge einer Grippe auftreten können.
Neben der Impfung helfen auch einfache Hygienemaßnahmen, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Dazu gehören gründliches Händewaschen, regelmäßiges Lüften und das Niesen in die Armbeuge. Diese Maßnahmen, die während der Corona-Pandemie zum Alltag gehörten, sind auch jetzt wieder besonders wichtig.