Warnstreik legt Bahn- und Busverkehr rund um Karlsruhe lahm

22. Oktober 2020 , 11:35 Uhr

Karlsruhe (pm/lk) – Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag und Freitag die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Hierdurch sind die VBK gezwungen, den Trambahnverkehr der Linien 1 bis 6 und die S2, sowie den Busbetrieb komplett einzustellen.

Arbeitsniederlegungen am Donnerstag und Freitag

Seit den frühen Morgenstunden kommt es zu Arbeitsniederlegungen in betriebsrelevanten Bereichen – unter anderem in der Werkstatt, beim Fahrstrom, der zentralen Leitstelle und bei den Einsatzfahrzeugen der Leitstelle. Darüber hat die Gewerkschaft ver.di die VBK erst heute Morgen um kurz nach fünf Uhr informiert. Die Warnstreiks werden morgen ganztägig fortgesetzt und dauern laut Warnstreik-Aufruf von ver.di bis voraussichtlich Samstag um 04:00 Uhr an.

Busse und Bahnen stehen ab 11:00 Uhr still

Durch die gezielte Bestreikung dieser Bereiche ist kein sicherer Bahn- und Busbetrieb mehr möglich. Heute Vormittag werden daher ab etwa 09.30 Uhr die Trambahnen und Busse der VBK sukzessive in ihr Depot zurückkehren. Gegen 11:00 Uhr wird der Trambahn- und Busverkehr dann für heute und morgen leider komplett eingestellt werden müssen. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft ist von dem ver.di-Streik nicht betroffen. Die Stadtbahnen und Busse der AVG verkehren weiterhin regulär.

Alternativen im Karlsruher Stadtgebiet

Als Alternative können die Fahrgäste im Karlsruher Stadtgebiet daher heute und morgen mit den Stadtbahnen der nicht bestreikten Albtal-Verkehrs-Gesellschaft fahren. Die Linien S1, S11, S4, S5, S51, S7 und S8 bedienen viele Straßenbahn-Haltestellen im Stadtgebiet und können genutzt werden. Außerdem verkehren auch die Bahnen der Linie S31, S32 und S71 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft ganz normal.

„Auf dem Rücken der Fahrgäste“

Verdi kritisierte die VBK. Sie eskaliere auf dem Rücken der Fahrgäste. Alle Beschäftigten hätten ihm signalisiert, mit der bestehenden Notdienstvereinbarung den Betrieb aufrechterhalten zu können, teilte der Geschäftsführer von Verdi Mittelbaden-Nordschwarzwald, Thorsten Dossow, mit.

Dritte Verhandlungsrunde läuft

In den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes begann am Donnerstag in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Zwei Verhandlungsrunden waren ohne Ergebnis geblieben. Verdi hatte daraufhin die Beschäftigen zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitgeber bieten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen an.

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