Karlsruhe (pm/tk) – Die Gewerkschaft verdi hat für heute zum Warnstreik bei der Albtal-Verkehrsgesellschaft aufgerufen. Die Arbeit niederlegen sollen die Beschäftigten in den Werkstätten. Bus- und Bahnfahrer sind nicht betroffen.
ver.di ruft am Donnerstag Beschäftigte bei der Albtalverkehrsgesellschaft in der Wagenreinigung sowie in Teilen der Werkstätten und der Bahnmeistereien zum Warnstreik auf. Die Gewerkschaft wird an diesem ersten Streiktag im Tarifkonflikt noch nicht im Fahrdienst zu Arbeitsniederlegungen aufrufen. Grund für den Warnstreik ist, dass auch in der inzwischen vierten Verhandlungsrunde am 11.Oktober 2022 kein Ergebnis erzielt werden konnte. Die Tarifverhandlungen wurden von der ver.di Tarifkommission daraufhin abgebrochen. In anschließenden Gesprächen zwischen der Arbeitgeberseite und ver.di bekundeten beide Seiten aber den Willen, die Verhandlungen fortzusetzen. In zwei Betriebsversammlungen in den Bereichen Werkstatt und Verwaltung wurden die Beschäftigten seitdem über den Verlauf und die Gründe für den Abbruch der Verhandlungen informiert.
Jan Bleckert, ver.di Verhandlungsführer: „Wir sind jetzt nicht mehr bereit, die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber noch länger zu akzeptieren. Für die Beschäftigten zählt angesichts der Inflation jeder Tag, an dem sie auf verdiente Gehaltssteigerung warten müssen.“
Die Albtalverkehrsgesellschaft unterhält das Streckennetz unter anderem Linien der Stadtbahn Karlsruhe, der Stadtbahn Heilbronn, Albtalbahn, Busenbach-Ittersbach, Ettlingen Seitenbahn, Hardtbahn, Linkenheim-Hochstetten, Nagoldbahn, Enztalbahn, Kraichgaubahn, Kraichtalbahn, Murgtalbahn, Pfinztalbahn, Stadtbahn Stutensee und Hermann-Hesse-Bahn. Die Albtalverkehrsgesellschaft mbH beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter in den Bereichen Fahrdienst, Werkstatt, Wagenreinigung, Verwaltung, Disposition, Leitstelle und Bahnmeisterei. Die Tarifverhandlungen laufen seit zwölf Monaten. Im Januar 2022 wurde ein erster Teiltarifabschluss erreicht. Seit sechs Monaten stagnieren aber die fortgesetzten Tarifverhandlungen ohne spürbare Fortschritte. Es sind noch zahlreiche Punkte offen, wie zum Beispiel die Jahressonderzahlungen und die Treueprämie.