Karlsruhe/Mittelbaden/Nordschwarzwald (pol/lk) – In der dunklen Jahreszeit häufen sich die Meldungen von Wildunfällen, so auch in den letzten Tagen bei uns in der Region. Die Zusammenstöße können für Mensch und Tier schlimme Folgen haben. Aufgrund der fehlenden Knautschzone sind besonders Motorradfahrer bei einer Kollision gefährdet.
Das Unfallrisiko steigt an, wenn die Dämmerung auf die Zeiten des Berufsverkehrs fällt. Dann ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen anschließend wieder Schutz in den Wäldern. Übergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen stellen daher besondere Gefahrenpunkte dar. Dort gilt: Fuß vom Gas, aufmerksam und bremsbereit sein und besonders auf die Fahrbahnränder achten. Außerdem sollte immer die Geschwindigkeit an die Straßen-, Wetter- und Sichtverhältnisse angepasst werden. Das Gefahrenzeichen Wildwechsel ist ernst zu nehmen. Blenden Sie ab, wenn ein Tier vor dem Scheinwerferlicht auftaucht. Weichen Sie dem Tier nicht aus sondern bremsen Sie kontrolliert, damit Sie nicht in den Gegenverkehr geraten oder die Kontrolle über Ihr Fahrzeug verlieren. Wenn möglich, versuchen Sie durch Hupen das Tier zu verscheuchen. Wichtig: Ein Tier kommt selten allein. Sie müssen immer damit rechnen, dass weitere Tiere folgen.
Wenn es zum Wildunfall kommt, sofort den Warnblinker einschalten, die Unfallstelle absichern und die Polizei verständigen. Die Polizei informiert auch den Jagdausübungberechtigten, der für den Bereich der Unfallstelle zuständig ist – unabhängig davon, ob das Tier getötet oder verletzt wurde. Gegebenenfalls verletzten Personen Erste Hilfe leisten. Außerdem gilt Vorsicht bei angefahrenen oder noch lebenden Tieren! Sie können zur Gefahr werden. Verletzte und tote Tiere werden vom Jäger versorgt. In keinem Fall solch ein Tier mitnehmen, das kann den Tatbestand der Jagdwilderei erfüllen. Die Tiere dürfen auch nicht einfach auf der Straße liegen gelassen werden, denn so kann es zu Folgeunfällen kommen. Dann droht ein Strafverfahren.