Region (dpa/dk) – Außergewöhnlich warm und ziemlich trocken war der Winter in Baden-Württemberg. Selbst in den Hochlagen war von Schnee oft nichts zu sehen. Ein Monat sticht besonders hervor.
Zu warm, zu sonnig und oft viel zu trocken: Baden-Württemberg hat den mildesten Winter erlebt, seit die Temperaturen gemessen werden. Vor allem der zu Ende gehende Monat Februar habe sich eher als März oder April präsentiert, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mit. «Von Winter war selbst in den Hochlagen keine Spur», hieß es. Dieser habe eine Durchschnittstemperatur von 4,2 Grad Celsius erreicht, auch der Februar lag demnach mit 6,9 Grad Celsius deutlich über dem Mittelwert.
Zum Vergleich: In der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde über die Wintermonate Dezember, Januar und Februar in Baden-Württemberg eine Durchschnittstemperatur von 0 Grad gemessen, im Februar waren es in diesem Zeitraum 0,5 Grad.
Winterlich war es im Südwesten lediglich Anfang Dezember und um die Januarmitte. Herlazhofen, ein Teil Leutkirchs (Kreis Ravensburg), meldete am 20. Januar mit minus 19,5 Grad die deutschlandweit niedrigste Wintertemperatur. Einen weiteren bundesweiten Rekordwert stellte Baiersbronn-Mitteltal auf: Dort wurde am 7. Februar ein Tagesniederschlag von rund 77 Litern pro Quadratmeter gemessen. Außerdem war Baden-Württemberg mit gut 200 Sonnenstunden im Winter die sonnigste Region Deutschlands in den vergangenen drei Monaten.
Deutschlandweit verzeichneten die Meteorologen den drittwärmsten und einen der nassesten Winter seit 1881. Statt kaltem Winterwetter «bereitete sich die Natur auf den Frühling vor», wie der DWD in Offenbach mitteilte. Er bezieht seine vorläufige Bilanz auf die ersten Auswertungen der bundesweit rund 2000 Messstationen.
Wetter-Experten hierzulande orientieren sich am meteorologischen Winter, der vom 1. Dezember bis zum 28. Februar dauert. Auch aus statistischen Gründen berechnen die Forscher ihre Daten in ganzen Monaten.