Karlsruhe (dpa/lk) Weil er große Mengen zum Teil hochgiftiger Chemikalien gestohlen haben soll, steht ein 46 Jahre alter Mann von Dienstag an vor dem Landgericht in Karlsruhe.
Er habe aus Interesse an der Chemie Versuche durchführen und ein neuartiges Isoliermaterial entwickeln wollen, sagte der 46-Jährige zum Auftakt des Diebstahlsprozesses am Dienstag. Die Beteiligten einigten sich in einem Verständigungsgespräch auf eine Bewährungsstrafe zwischen 20 und 24 Monaten sowie eine Arbeitsauflage von etwa 150 Stunden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Chemielaboranten vor, von 2009 bis 2014 zum Teil hochgiftiger Chemikalien seines damaligen Arbeitgebers, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), gestohlen zu haben. Darunter waren so gefährliche Stoffe wir Bor, Strontium und Zyankali. Der Diebstahl war bei einer Kontrolle des Werksschutzes aufgeflogen. Aus dem Haus in Eppingen (Kreis Heilbronn) wurden im Jahr 2014 rund 25 Tonnen Chemikalien geholt. Der Angeklagte saß bislang rund sechs Monate in Untersuchungshaft.