Viele Corona-Infizierte berichten von Langzeitfolgen

15. Oktober 2022 , 11:07 Uhr

Freiburg (dpa/jal) – Auch sechs bis zwölf Monate nach einer Corona-Infektion leidet noch rund jeder Vierte unter erheblichen Langzeitfolgen – und ist dadurch bei Gesundheit und Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Dies ergab eine Befragung im Auftrag der Landesregierung von rund 12 000 vormals Infizierten aus Baden-Württemberg im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Auch junge Personen leiden vermehrt und Long Covid

«Obwohl wir die Tendenz vermutet hatten, waren wir doch sehr erstaunt, wie viele jüngere Personen mit zunächst unkomplizierter akuter Sars-CoV-2-Infektion ein Risiko für Long Covid haben», teilte Studienleiter Winfried Kern vom Universitätsklinikum Freiburg am Freitag mit. Die Studie wurde im Fachmagazin «British Medical Journal» veröffentlicht.

Müdigkeit ist der Tabellenreiter der Beschwerden

Als häufigste Beschwerden auch Monate nach einer Infektion nannten die Befragten mit jeweils mehr als 20 Prozent chronische Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisstörungen, Atembeschwerden und Kurzatmigkeit, veränderten Geruchssinn sowie Ängste und depressive Symptome. Auch wenn man eine mögliche Verzerrung durch eine selektive Teilnahme an der Studie annehmen müsse, bleibe trotzdem eine erhebliche Krankheitslast zurück, so Erstautor Raphael Peter von der Universität Ulm.

Long Covid wird derzeit noch erforscht

An der Studie waren auch die Universitäten Heidelberg und Tübingen beteiligt. Sie entstand mit Hilfe der lokalen Gesundheitsämter im Umkreis der Universitäten und soll ab dem Winter 2022 für zwei Jahre fortgesetzt werden. Dabei sollen mögliche Ursachen und der längerfristige Verlauf der Beschwerden weiter erforscht werden. Die Landesregierung förderte die Studie bislang mit 2,3 Millionen Euro.

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