Verspätungen der Deutschen Bahn häufen sich

09. Mai 2022 , 14:35 Uhr

Karlsruhe/Berlin (dpa/lk) – Genervte Pendler und Reisende sind an den Bahnhöfen in der Region keine Seltenheit. Verspätungen und Zugausfälle sind oft an der Tagesordnung. Doch im April waren die Fernzüge der Deutschen Bahn so oft verspätet, wie schon seit sieben Jahren nicht mehr. Nur knapp 70 Prozent der Züge kamen pünktlich. Betroffen waren auch viele Strecken rund um Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt und Ulm. Auch künftig geht der Konzern davon aus, dass Baustellen die Züge weiter ausbremsen werden.

Nur 70 Prozent der Züge pünktlich

Die Fernzüge der Deutschen Bahn haben sich im April so oft verspätet wie lange nicht. Die ICE- und Intercity-Züge kamen in 69,1 Prozent der Fälle pünktlich, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das bedeutet, dass sie ihre planmäßige Ankunftszeit jeweils weniger als sechs Minuten überschritten. Eine geringere Pünktlichkeitsquote in einem Monat hatte es zuletzt im Juli 2015 gegeben.

April mit hoher Unpünktlichkeit

Ein Bahnsprecher führte die Verschlechterung hauptsächlich auf Baustellen zurück. In Schienen und Bahnhöfe fließe in diesem Jahr die Rekordsumme von 13,6 Milliarden Euro. „Im April hat die Bahn im Schwerpunkt an besonders stark befahrenen Strecken gebaut.“ Die Bahn hatte vorab angekündigt, dass in der Osterzeit die Fahrt wegen Baustellen öfter mal länger dauern könne.

Rheintalbahn ebenfalls betroffen

Größere Arbeiten gab es demnach etwa zwischen Berlin und München, Fulda und Frankfurt, Frankfurt und Köln, Karlsruhe und Basel sowie Stuttgart und Ulm. „Zusätzlich wirkten sich auch die andauernden Grenzkontrollen negativ auf die Pünktlichkeit aus“, sagte der Sprecher. Für das Gesamtjahr hat sich der Konzern vorgenommen, eine Pünktlichkeitsquote von 80 Prozent im Fernverkehr zu erreichen.

Fahrgäste in Osterferien auf Vor-Pandemie-Niveau

Dabei zählte die Bahn in den Osterferien erstmals wieder so viele Fahrgäste wie vor der Corona-Pandemie. Allein von Gründonnerstag bis Ostermontag waren im Fernverkehr 1,8 Millionen Menschen unterwegs, 20 Prozent mehr als zu Ostern 2019. Durchschnittlich waren ICE- und IC-Züge nach Unternehmensangaben zu 54 Prozent ausgelastet, wobei zusätzlich Sonderzüge eingesetzt wurden.

Baustellen bremsen Züge aus

2021 waren im Schnitt etwas mehr als 75 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich gewesen. Der Konzern erwartet, dass viele Baustellen die Züge noch einige Jahre ausbremsen werden. Er beziffert den Investitionsstau in der Infrastruktur auf knapp 60 Milliarden Euro. Für 2030 liegt das Pünktlichkeitsziel bei 85 Prozent.

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