Rastatt/Baden-Baden (dpa/jal) – Der Skandal um das mit den umweltschädlichen Chemikalien PFAS beziehungsweise PFC verseuchte Ackerland und Grundwasser in Mittelbaden hat bisher viele Millionen Euro gekostet. Seit Bekanntwerden des Umweltskandals im Jahr 2013 seien bis Ende 2023 rund 7 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt worden, teilte das Umweltministerium mit.
Auf Kreis- und Landesebene wurden den Angaben zufolge weitere rund 13 Millionen Euro ausgegeben – etwa für Untersuchungsprogramme, Pilotprojekte oder Maßnahmen zum Verbraucherschutz. Personalkosten seien dabei nicht mit eingerechnet, wie es weiter hieß. Kosten etwa für neue Brunnen und Filteranlagen, die die betroffenen Stadtwerke stemmen mussten, schlugen nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit bislang gut 21 Millionen Euro zu Buche.
Als Grund für die großflächige Belastung mit dem Umweltgift gilt die Verschmutzung der Böden mit Kompost, der mit PFAS-haltigem Papierschlamm versetzt gewesen sein soll. PFC oder auch PFAS steht für Per- und polyfluorierte Chemikalien. Die Stoffe kommen in zahllosen Produkten vor, sind extrem langlebig und gesundheitsschädlich. Die Verseuchung der Böden in Mittelbaden gilt als eines der flächenmäßig größten Beispiele für die Belastung mit PFAS. Möglichkeiten, das Gift in großem Stil aus dem Boden zu bekommen, gibt es bisher nicht.