Wildberg (pm/lk) – Die Tierschutzorganistation PETA hat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Tübingen gegen einen Rindermastbetrieb in Wildberg im Kreis Calw gestellt. Laut PETA würden die Tiere dort vernachlässigt und lebten in unzumutbaren Zuständen.
Knöcheltief im Kot: Mitte November wurde PETA laut einer Mitteilung Bildmaterial aus einem Rindermastbetrieb in Wildberg zugespielt. Die Bilder zeigten, dass die Tiere ein entbehrungsreiches Leben in kargen und stark verdreckten Buchten führen müssten. Die jungen Rinder müssten zwar nicht wie üblich in engen Buchten im Stall auf Spaltenböden ausharren. Dafür stünden sie in Wildberg teilweise zentimetertief in Fäkalien und seien gezwungen, sich zum Ruhen in ein übelriechendes Gemisch aus ihrem eigenen Kot und Urin zu legen. Die Rinder würden unter den unzumutbaren Bedingungen in den schmutzigen Stallungen leiden.
Darum habe PETA am 22. November 2021 wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Tübingen erstattet. Außerdem fordert die Tierrechtsorganisation die Verantwortlichen auf, sämtliche Tiere an Lebenshöfe abzugeben und auf veganen Ökolandbau umzusteigen. „In Wildberg werden Rinder augenscheinlich vernachlässigt, und trotz zahlreicher Meldungen soll sich auch nichts am Zustand der Haltung geändert haben“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz von PETA. „Auch wenn die Tiere frische Luft haben und nicht nur auf Spaltenböden gehalten werden, wollen die sensiblen Tiere nicht in Unmengen ihrer Ausscheidungen liegen, nur um letztendlich im Schlachthaus getötet zu werden.“
Immer wieder würden PETA Whistleblower-Meldungen von Tierfreunden erreichen – darunter auch viele Hinweise zu Missständen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Diese Beobachtungen zeigten deutlich, dass es bei der Tierhaltung nicht auf die Betriebsgröße und Tieranzahl ankomme. Auch in kleineren Betrieben würden Tiere in der Fleisch- und Milchindustrie leiden und nur nach ihrer Leistung bemessen werden. PETA sagt jedoch: Tiere seien nicht dazu da, dass wir sie essen oder in irgendeiner anderen Form ausbeuten.