Karlsruhe (pm/tk) – Der Kreis Karlsruhe hat entschieden: Die Planungen zur Verlängerung der Linie S2 in den nördlichen Landkreis werden nicht weiter verfolgt. Die Kosten sind zu hoch.
Der Verwaltungsausschuss fasste diesen Beschluss, nachdem eine Voruntersuchung ergeben hatte, dass die geschätzten Kosten von über 575 Millionen Euro im Verhältnis zu den prognostizierten Fahrgastzahlen von etwa 3.000 zusätzlichen Passagieren pro Tag keinen ausreichenden Nutzen bringen. Zusätzlich würden Umwelteffekte, wie die CO2-Emissionen beim Bau der Trasse, zu einer negativen Bilanz führen. Geplant war, die Stadtbahnlinie S2 von Stutensee-Spöck über Karlsdorf-Neuthard nach Bruchsal und von dort über Forst und Hambrücken nach Waghäusel zu verlängern.
Verbesserungen sollen aber im Busverkehr in diesem Bereich vorgenommen werden: Im Mittelpunkt stehen Anpassungen der neuen Linie 125, die die bisherige Linien 123 mit umfasst und von Karlsruhe über Bruchsal bis nach Waghäusel führt. Das Gremium begrüßte, dass schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 soll werktags ein 20-Minuten-Takt eingerichtet sowie verbesserte Anschlussmöglichkeiten an die S-Bahn-Linie S2 ermöglicht werden. Zudem werden Linienführungen geändert, um Engpässe zu umgehen und eine bessere Anbindung zu gewährleisten. Weitere Verbesserungen sollen mittelfristig im Zuge der Ausschreibung für das Linienbündel Lußhardt vorgenommen werden. Um Zeit für die Implementierung neuer Konzepte zu haben soll die Laufzeit des bestehenden Vertrages für das Linienbündel Lußhardt im Hinblick auf die Vorlaufzeiten einer neuen Ausschreibung um zwei Jahre verlängert werden.
Gleichzeitig steht der Busverkehr aber auch vor Herausforderungen: Der Personalmangel hat in den vergangenen Monaten zu Fahrtausfällen geführt. „Wir erwarten von den Betreibern, dass sie die Verträge erfüllen“, unterstrich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen beim Fahrpersonal werde intensiv daran gearbeitet, das Busangebot wieder zu stabilisieren. Lösungen wie On-Demand-Verkehren schaffen Flexibilität und entlasten gleichzeitig das bestehende Personal. Dass Busse kurzfristig nicht fahren, könne man bei ungeplanten Ausfällen von Fahrpersonal aufgrund der dünnen Personaldecke dennoch weiterhin nicht ausschließen.