Fundamentalisten unter Verdacht
Zu den Gründen, die zur Entscheidung des Verfassungsschutzes geführt haben, liegen der Stadt Pforzheim keine näheren Informationen vor. Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) meinte: «Wir haben aber vollstes Vertrauen in die Ermittlungstätigkeit der Behörde und gehen davon aus, dass hier sehr sorgfältig geprüft, abgewogen und entschieden wurde. Die Äußerungen eines Predigers dieser fundamentalistischen Kirche, die vor kurzem in Pforzheim verbreitet worden sind, waren jedenfalls mehr als schockierend, diskriminierend, hetzerisch und insgesamt einfach unerträglich.»
Prediger wettert gegen Schwule
Die Baptistenkirche ist bereits in der Vergangenheit mit ihren Ansichten aufgefallen. So schreibt sie etwa auf ihrer Website: «Wir glauben, dass Homosexualität Sünde und eine Schande ist, die Gott mit der Todesstrafe ahndet.» Sie lehnt «alle Formen der Abtreibung» ab und bezeichnet sich selbst als «altmodische, fundamentale Baptistengemeinde», die sich gegen Weltlichkeit, Modernismus, Formalismus und Liberalismus wendet.
Lokalpolitiker erleichtert
Aus Sicht des queerpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Florian Wahl, ist die Beobachtung überfällig: Wer zur Tötung queerer Menschen aufrufe, stehe offensichtlich nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Die Erste Parlamentarische SPD-Geschäftsführerin und Pforzheimer Bundestagsabgeordnete Katja Mast sagte: «Die Menschenfeindlichkeit, die Homophobie und den Antisemitismus, den wir in den letzten Wochen und Monaten aus den Reihen der sog. «Baptistenkirche Zuverlässiges Wort» gehört haben, ist und bleibt unerträglich.»