Karlsruhe (dpa/pm/lk) – Vor der nächsten Verhandlungsrunde im Bustarifkonflikt lässt Verdi die Muskeln spielen. Die Gewerkschaft setzt erneut einen Streiktag an. Auch Busverbindungen in Karlsruhe sind davon betroffen.
Unmittelbar vor der elften Verhandlungsrunde im festgefahrenen Tarifkonflikt des privaten Omnibusgewerbes haben Hunderte Busfahrer in Baden-Württemberg erneut ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi sprach am Montag von mehr als 800 Beschäftigten aus 20 privaten Busunternehmen, die landesweit gestreikt hätten. Davon betroffen waren auch verschiedene Buslinien im gesamten Verbundgebiet des Karlsruher Verkehrsverbunds. Fahrgäste wurden gebeten, eventuelle Ausfälle in ihre Planungen einzubeziehen. Auch im Schülerverkehr war es zu Ausfällen gekommen. Besonders betroffen seien Busfirmen in vielen ländlichen Gegenden im Südwesten gewesen. An einer zentralen Demonstration in Stuttgart nahmen laut Verdi rund 500 Menschen teil.
Vor der nächsten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband WBO an diesem Dienstag in Sindelfingen sagte Verdi-Verhandlungsführerin Hanna Binder, die Gespräche müssten nun zum Ende kommen. Man wolle, dass der Montag „der letzte Streiktag“ bleibe. „Dafür müssen sich die Arbeitgeber jetzt endlich den entscheidenden Ruck geben.“
Der Tarifkonflikt dauert bereits seit dem Frühjahr an. Nach bisher zehn Verhandlungsrunden und zahlreichen Streiks haben Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter noch immer keine Übereinkunft erzielt. Verdi hatte Anfang Juli den Weg für einen unbefristeten Arbeitskampf freigemacht. Bei den Verhandlungen sorgt besonders die von Verdi verlangte verpflichtende Bezahlung von Standzeiten für die Busfahrer für Streit. Zudem geht es bei den Gesprächen etwa um Nacht- und Sonntagszuschläge. Der Ausgang der Verhandlungen hat Auswirkungen auf rund 9.000 Busfahrer im Südwesten.
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