Stuttgart (dpa/lk) – Die Menschen in Baden-Württemberg müssen sich auf verstärkte Warnstreiks im öffentlichen Dienst des Landes einstellen.
Die befristeten Arbeitsniederlegungen würden spürbar ausgeweitet, sagte Hanna Binder, die Vize-Landeschefin am Dienstag nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit um das Einkommen von mehr als einer Million bundesweit Beschäftigten etwa in Schulen, Kitas und der Polizei. Ende November soll in Potsdam weiterverhandelt werden.
Im Südwesten sollen die Beschäftigten von Universitäten oder in der allgemeinen Landesverwaltung zu Warnstreiks aufgerufen werden. Die Arbeitgeber hatten bei der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagte Binder. Die Verdi-Funktionärin verwies zugleich darauf, dass die Mitarbeitenden während der Corona-Pandemie einer hohen Belastung ausgesetzt seien und oftmals auch zusätzliche Arbeiten erledigten.
Die Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Geld für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes der Länder. Zugleich verlangen Verdi und der Beamtenbund dbb einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich. Von der Sonderforderung von 300 Euro für die Beschäftigten im Gesundheitsbereich sind laut Mitteilung im Südwesten die Arbeitnehmer in den Zentren für Psychiatrie betroffen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. In Baden-Württemberg sind laut Finanzministerium knapp 100.000 Angestellte und knapp 190.000 Beamte von den Tarifverhandlungen betroffen. Auf letztere und Empfängerinnen und Empfänger von Versorgungsbezügen soll der Abschluss übertragen werden.