VBK testen smarten Mülleimer am Karlsruher Hauptbahnhof

20. Dezember 2019 , 12:10 Uhr

Karlsruhe (pm/cmk) Er soll den Abfall zusammenpressen und seinen Füllstand online an die VBK übermitteln – der smarte Abfalleimer am Karlsruher Hauptbahnhof. Dieser wurde vor wenigen Tagen testweise dort aufgestellt. Die VBK erhoffen sich dadurch eine effektivere Personalplanung und reduzierte Kosten.

„Smarter“ Mülleimer 

In seinem leuchtenden Rot ist er nicht zu übersehen: Seit ein paar Tagen testen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes ein neues intelligentes Abfallsystem. Dank einer solarbetriebenen Presse fasst der High Tech-Mülleimer deutlich mehr Kaffeebecher, Plastikflaschen oder Pizza-Schachteln als ein herkömmlicher Abfallbehälter und übermittelt zudem online seinen Füllstand an die Mitarbeiter der VBK-Bahnmeisterei. „So müssen wir nur bei Bedarf den Behälter anfahren um ihn zu leeren. Dadurch vermeiden wir unnötige Leerfahrten. Dies wiederum reduziert Benzinkosten und Abgasemissionen und wir können zudem unser Service-Personal effektiver für andere Tätigkeiten einsetzten“, beschreibt Stefan Oberacker von der VBK-Bahnmeisterei einen der Vorteile dieses smarten Mülleimers.

Versorgung mit Solarenergie

Der „Solarpress“ mit einem Leergewicht von 155 Kilogramm wurde vom niederländischen Hersteller Procomat entwickelt. Er verdichtet den gesammelten Abfall um mehr als das Fünffache des ursprünglichen Volumens. Damit gehören überquellende Mülleimer der Vergangenheit an. Der „Vielfraß“ schluckt so viel Müll wie 16 herkömmliche Abfallkörbe. Durch die Versorgung mit umweltfreundlicher Sonnenenergie über ein 30-Watt-Solarmodul ist der Behälter unabhängig von Stromanschlüssen und kann flexibel überall dort aufgestellt werden, wo er besonders gebraucht wird. Im Inneren der 1,50 Meter hohen roten Box befindet sich eine genormte Mülltonne mit einem Volumen von 120 Litern. „Eine solche Tonne hat den Vorteil, dass sie von unseren Mitarbeitern bei der Leerung zum Fahrzeug gerollt werden kann. Einen Müllsack hingegen muss man anheben. Da kommen durch die Komprimierung des Mülls schnell mal 60 Kilogramm zusammen. Das ist kein Gewicht, dass man dann einfach mal so trägt“, macht Oberacker deutlich.

Füllstand wird an VBK übermittelt

Der reale Füllstand wird mittels eines Ultraschallsensors gemessen. Wird eine zuvor definierte Füllmenge erreicht, meldet der smarte Behälter per Mobilfunk seinen Füllstand und seinen Standort an die Service-Mitarbeiter der VBK-Bahnmeisterei, die dann zur Leerung ausrücken können. „Das Ganze wird mit einer Software-Applikation verknüpft, mit der die Routen der Abfallsammel-Fahrzeuge effizient und umweltschonend geplant werden können“, erklärt Olaf Schneider von der Zoller-Kipper GmbH, die das Abfall-System in Deutschland vertreibt. Neben dem funktionalen Mehrgewinn gegenüber einem konventionellen Müllcontainer liefert der „Solarpress“ noch ein weiteres Argument. „Jede Kommune wünscht sich ein attraktives und ansprechendes Stadtbild, insbesondere an stark frequentierten Orten. Daher muss ein Abfalleimer heute mehr bieten als eine reine Entsorgungsfunktion und auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Ich denke, das ist hier am Hauptbahnhof mit diesem Modell gut gelungen“, sagt Oberacker. „Außerdem gefällt mir, dass der Müllbehälter gut in die Farbwelt der VBK passt. Schließlich ist auch unser Unternehmenslogo rot.“

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