Neustadt an der Weinstraße (pm/lk) – Im Totschlagsprozess mit einem Hammer wird heute am Landgericht Frankenthal das Urteil erwartet. Ein 81 Jahre alter Mann aus Neustadt an der Weinstraße steht im Verdacht, vergangenen Februar mit einem Hammer seine Frau erschlagen zu haben.
Vergangenen Februar soll es in der Wohnung der Eheleute in Neustadt an der Weinstraße zu einem heftigen Streit gekommen sein. Nachbarn hatten Schreie gehört und die Polizei alarmiert. Als die Beamten vor Ort eintrafen, fanden sie die 72 Jahre alte Ehefrau schwer verletzt vor. Für sie kam jede Hilfe zu spät – sie starb noch in der Wohnung. Offenbar soll eine bevorstehende Trennung zu dem Streit geführt haben. Der 81-Jährige habe dann mit einem Hammer mehrfach auf seine Ehefrau eingeschlagen. Sie war an ihrem eigenen Blut erstickt.
Nach der Tat wurde der 81-Jährige festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte sich zum Zeitpunkt der Tatbegehung zumindest in einem Zustand erheblich geminderter Schuldfähigkeit befunden hat. Der Angeklagte leugnet nicht, dass er seine Frau mit einem Zimmermannshammer erschlagen hat. Allerdings habe er keine klare Erinnerung mehr an die Tat, sagte der 81-Jährige vor Gericht. Unklar sei, ob der Mann an Demenz leidet oder nur schwerhörig ist.
Das Paar war 50 Jahre miteinander verheiratet. Seine Frau habe gewollt, dass er aufgrund mehrerer Krankheiten für eine Therapie in eine Klinik für Psychiatrie geht, sagte der Angeklagte im Prozess. Er habe aber lieber zuhause bleiben wollen. Daraus soll sich der tödliche Streit entwickelt haben. Laut eines rechtsmedizinischen Gutachtens war die 72-jährige Ehefrau mit einem Hammer mindestens 13 Mal auf den Kopf, sowie unzählige Male auf Gesicht und Hals geschlagen worden. Am heutigen Freitag wird das Urteil erwartet.
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