Baden-Baden/Bühl (dpa/lk) – Im Prozess wegen vielfachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern wird das Landgericht Baden-Baden an diesem Freitag sein Urteil verkünden.
Die Staatsanwaltschaft hatte einen 64-Jährigen wegen 180-fachen Missbrauchs angeklagt. Sie wirft ihm vor, von 2005 bis 2019 in seinem Anwesen in Bühl sechs Mädchen teils schwer sexuell missbraucht haben. Dem Gericht zufolge soll sich der Mann zum Prozessauftakt am Mittwoch größtenteils geständig gezeigt haben. Die Staatsanwältin forderte in ihrem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von neun Jahren. Der Verteidiger forderte sechs Jahre Freiheitsstrafe. Das Urteil wird am Freitag verkündet.
Der Mann soll sich in seinem Haus und anderswo an einem Mädchen aus der Nachbarschaft und an fünf Freundinnen seiner Enkelinnen vergangen haben. Die Mädchen waren der Anklagebehörde zufolge bei den Taten zwischen fünf und elf Jahre alt. Die Taten wurden erst im Januar 2020 bekannt. Der Vater einer heute 21-Jährigen ehemaligen Nachbarin und Hauptgeschädigten zeigte die Taten Anfang letzten Jahr an. Der Prozess geht mit der Aussage von einer Polizistin weiter.
Der nicht vorbestrafte Angeklagte ist seit seiner Verhaftung im Sommer in Untersuchungshaft, damit er sich nicht noch an weiteren Mädchen vergehen kann. „Die Ermittlungen gestalteten sich besonders aufwendig, da etliche Kinder richterlich vernommen, Opferberichte erstellt und aussagepsychologische Gutachten eingeholt werden mussten“, teilte die Staatsanwaltschaft im Vorfeld mit.
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