Karlsruhe (rs) – Täglich kommen bis zu 300 Flüchtlinge am Karlsruher Hauptbahnhof an. Das stellt die Bahnhofsmission zunehmend vor Herausforderungen, denn die Zahl der Spenden geht zurück.
„Im Augenblick hat sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge bei 300 eingependelt, manchmal sind es auch nur 250“, erklärt die Leiterin der Bahnhofsmission, Susanne Daferner. Wie sich die Anzahl der Ankünfte in nächster Zeit entwickeln wird, bleibt weiterhin ungewiss. Gleichzeitig kämpfen die Bahnhofsmission und die örtlichen Tafeln damit, ukrainische Flüchtlinge mit genügend Spenden zu versorgen.
Susanne Daferner beschreibt den Gemütszustand der in Karlsruhe ankommenden Flüchtlinge als desolat: „Viele sind wirklich sehr erschöpft und vom Krieg gezeichnet. Die Kinder haben auch alle traurige Augen.“ Daher sind die Begrüßungstüten inklusive Kinderspielzeug umso wichtiger, um die ankommenden Ukrainer für einen kurzen Moment abzulenken und zu beruhigen.
Daferner berichtet jedoch auch von positiven Erlebnissen: „Flüchtlinge treffen hier in Karlsruhe auf Freunde und Verwandte und das ist dann schon ein tolles Erlebnis, wenn man bei Familienzusammenführungen dabei sein kann.“ Allein die Möglichkeit sich vor Ort mit anderen Ukrainern zu vernetzen und Ukrainisch zu sprechen, helfe vielen sich besser zurecht zu finden, so die Leiterin der Bahnhofsmission.
Die Hilfsbereitschaft ist weiterhin spürbar, allerdings ist auch ein Rückgang der Spenden festzustellen: „Das stellt uns vor Probleme, da wir bei durchschnittlich 300 Flüchtlingen am Tag nicht mehr jedem eine Begrüßungstüte geben können. Das alles zu besorgen, Brote zu schmieren und einzutüten – das kann die Bahnhofsmission nicht leisten.“ Die Bahnhofsmission bittet daher weiterhin um Hilfsgüter. Die Spenden können nach telefonischer Rücksprache unter der Telefonnummer 0721/30955 zum Karlsruher Hauptbahnhof gebracht werden.