Karlsruhe (br) – Die PS Karlsruhe Lions haben beim Deutschen Rekordmeister und Vize-Champion der Vorsaison einen ernüchternden Auftakt in die neue Spielzeit der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA erlebt. Am 19. September behielten die Bayer Giants Leverkusen in heimischer Halle deutlich die Oberhand und entschieden die Auftakt-Begegnung mit 109:71 für sich.
Etwa 400 Zuschauer in der Leverkusener Ostermann-Arena sowie sämtliche Basketball-Fans, die den Livestream auf sportdeutschland.tv verfolgten, benötigten erst einmal etwas Geduld. Denn der Lions-Bus kam wegen eines Staus mit mehreren Stunden Verspätung im Rheinland an. Folglich stand dem Löwenrudel nur eine sehr beschränkte Aufwärmzeit zur Verfügung, bevor es mit 47-minütiger Verspätung in den Saisonauftakt ging.
Die Lions kamen zunächst gut in die Partie. Einem Dreier von Ferdinand Zylka folgte ein schöner Dunk durch Tom Alte und Karlsruhe lag bereits nach einer Minute mit 5:0 in Front. Daraufhin entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene und temporeiche Begegnung mit leichten Vorteilen auf dem Scoreboard für die Lions, bevor die Giants in der siebten Minute erstmals zum Ausgleich kamen (18:18). In der Folge starteten die Gastgeber einen 9:0-Run, der von Karlsruhe erst kurz vor der ersten Pause unterbrochen wurde und in einem Stand von 27:20 nach zehn Minuten mündete.
Nach der ersten Pause übten die Hausherren weiterhin Druck aus und zogen angesichts besserer Trefferquoten weiter davon. Trotz einer Karlsruher Auszeit beim Stand von 38:24 in Spielminute 13 gelang es den Giants, dank ihrer starken Durchsetzungsfähigkeit in dieser Phase, die Führung schnell auf über 20 Punkte auszubauen. Die Lions hingegen konnten während des zweiten Viertels weder in der Offense noch in der Defense nennenswerte Akzente setzen und befanden sich beim Gang in die Kabine angesichts des Spielstands von 61:33 bereits in einer prekären Lage. Spannend aus Lions-Sicht war vor allem die Frage, welche Strategie der an den Oberrhein zurückgekehrte Headcoach Aleksandar Scepanovic, mit dem Karlsruhe 2016 und 2017 zweimal in Folge aufgestiegen war, seinen Schützlingen für die zweite Spielhälfte mit auf den Weg geben würde. Im bisherigen Verlauf der Partie war vor allem die hohe Zahl an Turnovers ein Problem gewesen.
Das Löwenrudel fand unmittelbar zu Beginn von Halbzeit zwei wieder zu einer konsistenten Linie zurück und investierte viel, um den Rückstand zu verringern und das Spiel zu drehen. Ein 12:2-Run schürte bereits dementsprechende Erwartungen. Doch gegen Ende des dritten Viertels bekamen die Giants wieder Zugriff auf die Partie und Scepanovic war gezwungen, beim 73:51 eine erneute Auszeit zwecks taktischer Besprechung zu nehmen. Die Wende gelang in der Folge allerdings nicht und der bisherige Spielverlauf erzeugte beim Stand von 78:56 nach 30 Minuten wenig Löwen-Hoffnung für den Schlussabschnitt. Die Giants sicherten sich Dank einer sehr effizienten Mannschaftsleistung bereits in der Frühphase des vierten Viertels den Auftaktsieg und gewannen am Ende aufgrund ihrer Cleverness verdient, aber etwas zu deutlich mit 109:71 gegen das Team vom Oberrhein.
24 Turnovers und nur sieben Steals der Lions sprechen eine deutliche Sprache und zeigen auf, dass auch eine gute Saisonvorbereitung gegen einen in jeder Hinsicht harmonisch eingestellten Gegner zu einer deutlichen Niederlage im ersten Punktspiel führen kann. Positiv hervorzuheben waren im Löwenrudel vor allem Stanley Whittaker mit 22 und Ferdinand Zylka mit 21 Punkten. Neuzugang Leo Behrend scorte mit 12 Punkten ebenfalls zweistellig. In Karlsruhe sind nun alle Augen auf das erste Heimspiel gerichtet. Am 25. September empfangen die Lions die VfL Kirchheim Knights zur Premiere in der neuen Lina-Radke-Halle.