Karlsruhe (jl) – Nach zwei Liga-Niederlagen in Folge konnte der Karlsruher SC beim Heimspiel gegen Münster einen Punkt holen 1:1 (1:0). Das Unentschieden fühlt sich aber wie eine Niederlage an. Münster schaffte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den späten Ausgleichstreffer.
Ein interessanter Tag stand für Co-Trainer Zlatan Bajramovic auf dem Programm. Durch die Rot Sperre von Cheftrainer Christian Eichner war Bajramovic für die Mannschaft zuständig. Eichner musste die Partie von der Tribüne aus anschauen und durfte ab 30 Minuten vor dem Spiel bis 30 Minuten nach Schlusspfiff keinen Kontakt mit der Mannschaft haben. Auch die Kabine und der Innenraum war tabu für den Übungsleiter.
Bajramovic nahm eine Änderungen in der Startelf vor. Max Weiß startete im Tor, davor verteidigten Sebastian Jung, Marcel Beifus, Marcel Franke und David Herold. Im Mittelfeld starteten Marvin Wanitzek, Leon Jensen, Nicolai Rapp und Deniz Burnic. Im Sturm Budu Zivzivadze und die einzige Änderung an diesem Sonntagmittag – Luca Pfeiffer bekam den Vorzug vor Fabian Schleusener.
Liganeuling Preußen Münster fuhr mit Rückenwind in den Wildpark. Die Münsteraner hatten aus den letzten drei Ligaspielen fünf Punkte geholt. Der größte Coup gelang den Preußen am letzten Spieltag als sie den ehemaligen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf mit 1:0 besiegten. Mit Marc Lorenz war auch ein ehemaliger KSC Spieler zu Gast im BBBank Wildpark. Der 36-jährige Mittelfeldspieler gehörte zu den Leistungsträger in der Aufstiegssaison. Aktuell kam Lorenz zu neun Einsätzen in der zweiten Liga. Gegen den KSC nahm er allerdings erstmal auf der Bank Platz.
Die Gäste legten wie die Feuerwehr los. Einige Fehlpässe der Hausherren begünstigten die Situation für Münster. Der KSC hatte in den ersten paar Spielminuten Einiges zu verteidigen. Die Karlsruher kombinierten sich nach acht Minuten das erste Mal traumhaft über das Spielfeld. Der Abschluss von Zivzivadze konnte von den Münsteranern aber noch zur Ecke geklärt werden – diese blieb im Anschluss harmlos. Nach acht Minuten gab es die bis dato größte Chance des Spiels. Eine Flanke von der rechten Seite wurde dem KSC zum Verhängnis – in der Mitte kam Joshua Mees zum Kopfball und Max Weiß klärte gerade im letzten Augenblick über die Latte.
Auch nach dreißig Minuten kam vom KSC nicht viel. Nach Vorne fehlten die Ideen und Hinten machten sich die Blau-Weißen das Leben selber schwer. Gefährlich waren dann nur die Gäste oftmals nach Einladung der Karlsruher. Immerhin konnten die Hausherren wieder alles entschärfen.
Etwas unverdient, aber eiskalt machte der KSC die Führung in der 37. Minute. Sebastian Jung flankte in den Strafraum und David Herold versuchte sich an einem Seitfallzieher. Das Leder wurde aber auf den freistehenden Wanitzek geklärt, der wiederum den alleinstehenden Budu Zivzivadze anspielte und dieser konnte, aus halb linker Position ins kurze Eck, zum 1:0 einschieben. Schmeichelhafte Führung für die Badener die bis dato kaum Torchancen hatten. Das Tor tat den Karlsruhern gut. Kurz vor der Pause hatten die Blau-Weißen das 2:0 auf dem Schlappen. Nach einer skurrilen Eckballvariante hatte Pfeiffer die Chance auf dem Kopf, aber Schenke im Tor konnte in letzter Sekunde klären. So blieb es bei der knappen 1:0 Führung für den KSC.
Beide Teams kamen nach dem Seitenwechsel unverändert aus den Kabinen. Wie schon in den ersten 45 Minuten hatten die Gäste wieder mehr das Spielgerät und versuchten auf den Ausgleichstreffer zu drücken.
Bajramovic wechselte nach einer Stunde doppelt. Für Pfeiffer und Burnic kamen Schleusener und Conté. Doch die großen Chancen blieben auch nach 70 Minuten aus. Der erste gefährliche KSC Tor Abschluss in der zweiten Hälfte sahen die 30.083 Zuschauer in der 72. Minute. Schleusener kam im Strafraum zum Abschluss, drosch das Leder aber gegen das Außennetz. Ansonsten plätscherte das Spiel so vor sich hin.
Der KSC verpasste es in der Schlussphase das zweite Tor zu machen und wurde dafür gnadenlos bestraft. In der zweiten Minute der Nachspielzeit machte Lukas Frenkert den Ausgleichstreffer. Nach einer Ecke bekamen die Karlsruher das Leder nicht geklärt und Frenkert stocherte das Ding über die Linie. Am Ende fühlt sich das Unentschieden wie eine Niederlage an. Jetzt ist erstmal Länderspielpause, bevor es dann am 23.11 bei Greuther Fürth (13 Uhr) weiter um Punkte geht.