Eggenstein-Leopoldshafen (pm/bo) – Eine Gruppe Rehe wurde heute durch zahlreiche Spaziergänger am Pfinzentlastungskanal bei Leopoldhafen aufgeschreckt und flüchtete ins Hochwasser. Ein Tier kam dabei ums Leben. Die Polizei bittet dringend auf den Hochwassertourismus zu verzichten und Rücksicht auf die Waldbewohner zu nehmen.
Eine Gruppe Rehe wurden am Sonntagmittag im Pfinzentlastungskanal bei Leopoldhafen im Hochwasser stehend gemeldet, woraufhin sich Feuerwehr und der Jagdpächter auf den Weg in die Rheinauen machen. Dort eingetroffen konnten mehrere eingeschüchterte und erschöpfte Rehe sowie große Mengen an Spaziergängern festgestellt werden. Die Feuerwehr konnte die Tiere durch Absperrmaßnahmen wieder in Richtung Ufer leiten. Ein Reh kam währenddessen dennoch durch die Spaziergänger, die trotz Verbot den Damm betraten, ums Leben.
Es konnte zunächst durch die Feuerwehr an Land geleitet werden, als uneinsichtige Spaziergänger es aufschreckten und es zurück ins Wasser sprang. Es schwamm daraufhin in die Strömung, aus der es sich nicht mehr befreien konnte. Mehrere Tiere waren so sehr erschöpft, dass sie sich am Ufer erholen mussten. Würden sie durch die Spaziergänger erneut aufgescheucht werden, bestünde die Gefahr dass sie ertrinken würden.
Auch die Wasserschutzpolizei Germersheim hat am Sonntag zwei Rehe vor dem Ertrinken gerettet. Die beiden saßen in einem überfluteten Uferbereich des Rheins fest. Die Tiere seien so schwach gewesen, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr aus dem Hochwasser kamen, teilte die Polizei mit. Die Beamten hatten die Rehe bei einer Kontrolle des überfluteten Deichwegs zwischen Wörth und Jockgrim entdeckt.
Die Polizei bittet dringend auf den Hochwassertourismus zu verzichten, da sich die scheuen Tiere erschrecken und ins Wasser flüchten. Im Bereich Leopoldshafen wurden große Bereiche durch die Polizei abgesperrt. Viele uneinsichtige Spaziergänger ignorieren jedoch diese Absperrung. Auch hier appelliert die Polizei dringends, die Absperrungen nicht zu missachten.