Unbeschadet durch die kalte Jahreszeit: Garten winterfest machen

09. Oktober 2018 , 08:58 Uhr

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und somit ist es allerhöchste Zeit für Gartenbesitzer, diesen winterfest zu machen, um ihn unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu bringen. 

Auch, wenn die Winter immer kürzer und milder werden, stellen die kalten Temperaturen sowie Schnee und Eis in der kalten Saison eine echte Herausforderung für die Pflanzen- und Tierwelt dar. Wer also die Beete, Bäume, Blumen & Co im eigenen Garten unbeschadet durch den Winter bringen möchte, muss spätestens im frühen Herbst die ersten Vorbereitungen treffen. Genau jetzt zwischen Sommerurlaub und Weihnachten sind aber viele Menschen im Stress und haben für die Gartenarbeit eigentlich nur wenig Zeit. Keine Sorge: Schon wenige Handgriffe reichen aus, um den Garten auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten und somit auch im kommenden Frühjahr wieder Freude an einem schönen sowie gepflegten Grün zu finden.

Gartenbesitz in Deutschland fast 50:50

Auch, wenn es in vielen deutschen Großstädten kaum noch grüne Flecken zu geben scheint, ist der Gartenbesitz in Deutschland überraschend hoch. So haben laut einer Statistik aus dem Jahr 2017 rund 35,26 Personen über 14 Jahren beziehungsweise deren Haushalte einen eigenen Garten. 34,84 Millionen besitzen hingegen kein eigenes Grün, woraus sich ein Verhältnis von fast 50:50 ergibt. Sei es direkt hinter dem eigenen Haus, als geteilter Garten im Mehrfamilienhaus oder in Form eines Schrebergartens abseits der Großstadt: Die Deutschen lieben ihre Gärten und stecken gerne sowie viel Geld und Zeit in ihre grüne Wohlfühloase.

Garten winterfest machen mit wenigen Handgriffen

Prinzipiell sieht natürlich jeder Garten unterschiedlich aus und erfordert demnach auch verschiedene Maßnahmen, um winterfest zu werden. Beispielsweise muss ein Swimmingpool auf den Frost vorbereitet oder ein Holzklettergerüst neu lackiert werden. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die auf viele deutsche Gärten zutreffen. Wie also können die häufigsten Elemente wie Beete, der Rasen, Bäume, Teiche oder auch das Gartenhaus auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden?

Wasser kann durch Frost große Schäden anrichten 

Meist fallen die Temperaturen vor allem in der Nacht bereits auf null oder weniger Grad, obwohl der erste Schnee noch eine Weile auf sich warten lässt. Eine der ersten Maßnahmen, um den Garten winterfest zu machen, ist daher das Abstellen des Wassers. Denn sollte dieses gefrieren, sei es auch nur zeitweilig für einige Stunden nachts, können die Rohre, Leitungen, Schläuche & Co dadurch stark beschädigt werden und schlimmstenfalls einen Wasserschaden verursachen oder als Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen und Schimmel hervorrufen. Es gilt daher, die Außenwasserhähne von innen abzusperren sowie nach außen zu öffnen. So kann das Restwasser abtropfen und beim Gefrieren hat es ausreichend Spielraum, um sich auszudehnen, während nach innen weder Wasser noch Frost dringen können. Ist keine solche Möglichkeit vorhanden, das Wasser von innen abzustellen, können auch spezielle Außenwasserhahnsysteme angebracht werden, welche für kalte Temperaturen gerüstet sind.

Herbstlaub sollte nicht überall liegen bleiben

Die ersten Blätter färben sich bereits bunt und kündigen den Herbst an, somit wird auch das Laub im Garten nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dieses ist je nach Bepflanzung häufig überall verstreut, sollte aber nur auf Beeten liegen gelassen werden. Es ist trotzdem nicht notwendig, jeden Tag das Laub einzusammeln. Das reicht aus, sobald der Großteil der Bäume die Blätter abgeworfen hat und demnach kaum noch etwas nachzukommen droht. Nun kann das Laub gerächt und weggeräumt werden, denn auf Gehwegen werden sie schnell zur rutschigen Stolperfalle und dem Rasen nehmen die Blätter die Luft zum Atmen. Soll dieser also im kommenden Jahr wieder schön nachwachsen, muss er frei von Laub sowie frisch gemäht in den Winter starten, ansonsten machen sich unter Umständen im Frühjahr braune Kahlstellen bemerkbar. Nun ist übrigens auch der richtige Zeitpunkt, um den Rasen noch einmal zu vertikutieren.

Achtung: Beim Entfernen von Herbstlaub sollten auch die Dachrinne, sämtliche offenliegende Rohre sowie die Regentonne nicht vergessen werden.

Frühblüher mit Zwiebeln im Herbst einpflanzen 

Was gibt es Schöneres, als die ersten bunten Blumen, welche im Frühjahr den Kopf aus der Erde in Richtung Sonnenstrahlen stecken? Solche Frühblüher kommen allerdings nicht von selbst, sondern sie müssen rechtzeitig eingepflanzt werden. Für Zwiebelpflanzen wie Tulpen oder Narzissen ist der Herbst dafür die richtige Zeit. Wenn diese nun tief genug eingegraben und durch etwas Laub auf der Erde vor Frost geschützt werden, können sich die Gartenbesitzer im Frühling über eine bunte Blumenpracht freuen. Demgegenüber sollten frostempfindliche Knollen wie Dahlien nun ausgegraben und frostfrei, dennoch aber nicht zu warm, überwintert werden.

Herbstschnitt für die Pflanzen 

Für Bäume, Sträucher sowie Stauden steht der Herbstschnitt auf dem Programm. Durch das Entfernen von abgestorbenen Ästen, welche durch das herabfallende Laub ihren Schutz verloren haben, kann die Pflanze vor Erfrierungen in der kalten Jahreszeit geschützt werden und dadurch neue Kraft für den Austrieb im Frühjahr tanken. Vorsicht jedoch bei Hecken: Werden diese zu spät geschnitten, können sie im Winter großen Schaden nehmen. Hier kann mit dem Zurückschneiden im Zweifelsfall daher auch bis zum Frühjahr gewartet und nur das Nötigste entfernt werden, sodass es keinen Streit mit den Nachbarn gibt, weil die Hecke auf dessen Parkplatz ragt.

Tiere im Gartenteich vor dem Ersticken schützen

 


Gerade Wasser kann bei Frost erhebliche Schäden verursachen. Foto: fotolia.com © Andrea

Wer einen Gartenteich mit tierischen Bewohnern wie Fischen oder Molchen hat, muss unbedingt einen Eisfreihalter auf das Wasser setzen. Hier gilt die Devise: Lieber zu früh als zu spät. Denn friert die Oberfläche zu, müssen viele der Tiere kläglich ersticken. Wer zudem eine Teichpumpe verwendet, muss diese für die kalte Jahreszeit entweder rechtzeitig entnehmen oder tief genug versenken.

 

 

Beim Gartenhaus kommt es auf die Qualität an

Wer eine Gartenlaube oder ein Gartenhaus besitzt, kann bereits bei dessen Auswahl zu großen Teilen darüber bestimmen, wie hoch der Aufwand zur Überwinterung jedes Jahr wird. Wer bei der Planung auf die richtigen Materialien setzt und bereit ist, für Qualität auch einen entsprechenden Preis zu bezahlen, der erfreut sich später an einem robusten sowie langlebigen Gartenhäuschen, welches auch im Winter äußerst witterungsbeständig ist. In schneereichen Regionen gilt zudem aufgrund der Schneelast Vorsicht mit Flachdächern. Doch auch, wenn das Gartenhaus richtig geplant wurde, gut isoliert ist und Schnee sowie Eis für es kein Problem darstellen, sollte es im Winter regelmäßig gelüftet sowie beheizt und auf undichte Stellen untersucht werden.

Tipp: Wer will, kann das Gartenhaus auch nutzen, um kälteempfindliche Pflanzen darin zu überwintern. Auch das sollte allerdings vor dem Kauf des Gartenhauses bei dessen Planung berücksichtigt werden, denn ähnlich einem Gewächshaus, braucht es dann entsprechend große Fenster.

 

Apropos Gewächshaus, …

Auch dieses benötigt die eine oder andere Vorbereitung auf den Winter. Es sollte noch einmal auf Schäden kontrolliert und gegebenenfalls zusätzlich isoliert werden. Je nach Nutzungszweck, ist eventuell das zusätzliche Beheizen in der kalten Jahreszeit notwendig. Am besten eignet sich dafür eine Gartenhausheizung, welche rechtzeitig angebracht beziehungsweise auf ihr Funktionieren getestet werden muss.

Kälteempfindliche Pflanzen gut einpacken 

Einige Pflanzenarten bedürfen vor dem Winter noch einmal extra Aufmerksamkeit und müssen angehäufelt oder verpackt werden. Dazu zählen beispielsweise Rosen, Kamelien sowie Olivenbäume. Vor allem, wer exotische Blumen oder Bäume beherbergt, sollte sich also vorab über Möglichkeiten zu deren Überwinterung informieren und diese eventuell in Kübeln pflanzen, um sie zur kalten Jahreszeit im Innenbereich zu lagern, sei es im Gartenhaus, in der Scheune oder auch in den Wohnräumen.

Gartenmöbel rechtzeitig und richtig einlagern 

Eingelagert werden müssen aber unter Umständen nicht nur Pflanzen, sondern auch die Gartenmöbel. Je nach Materialien, können diese draußen überwintern. In ersterem Fall empfiehlt sich dennoch die Abdeckung durch eine Plane sowie die Lagerung an einem möglichst geschützten Ort, beispielsweise in der Ecke zwischen Garage und Hauswand. Diese ist auch die optimale Gelegenheit, um das Mobiliar auf Beschädigungen zu überprüfen und zu pflegen, wenn beispielsweise der Lack abzublättern beginnt oder sich das Holz verfärbt hat.

Übrigens: Immer mehr Zugvögel überwintern mittlerweile in der deutschen Heimat. Wer ihnen dabei helfen und eine Freude machen will, kann ein kleines Futterhäuschen anbringen.

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